KOMMENTAR

1860-Neuanfang? Chance war nie größer!

von Redaktion

Das Misstrauen der Löwenfans ist spürbar: Wo ist der Haken bei 1860? Das läuft doch momentan alles viel zu rund für Sechzger-Verhältnisse. Transfer-Offensive, Schuldenerlass des scheidenden Gesellschafters Hasan Ismaik und die Aussicht, dass die toxische Stimmung im Club zukünftig abebbt. Klingt natürlich zu schön, um wahr zu sein – zugegebenermaßen. Doch klar ist auch: Die Chance auf einen richtigen Neuanfang mit der frisch gewählten e.V.-Spitze um Präsident Gernot Mang und dem neuen, noch nicht bekannten Investor aus der Schweiz war seit Langem nicht mehr so groß. Der Neuanfang bei beiden Gesellschaftern war alternativlos. Zu tief waren die Gräben zwischen Mutterverein und der Ismaik-Seite geworden. Es hört sich durchaus vielversprechend an, wenn Mang über seine geplante Kommunikation auf Augenhöhe in der Zukunft spricht. Problem dabei: Vom Reden alleine ist noch kein Club nach vorne gekommen. Wie man es nicht hinbekommt, konnte Mang in den letzten Jahren aus der Zuschauerrolle bestens verfolgen. Der Weg, immer nur seine eigenen Interessen zu verfolgen und dem Gegenüber bei jeder Gelegenheit eins auszuwischen, ist gescheitert. Welch Überraschung! „Lasst die Vergangenheit ruhen und uns nach vorne blicken“, sagte Mang nach seiner Wahl. Ein simpler Satz, in dem so viel Wahrheit steckt. Wer trug Schuld für dieses, wer trug Schuld für jenes – interessiert nicht mehr und bringt diesen so gebeutelten Club kein Stück nach vorne. Jetzt gilt es anzupacken, und zwar in den Geschäftsräumen hinter verschlossenen Türen, nicht in der Presse. Je weniger Themen – sei es die ewige Stadion-Debatte oder vertragliche Interna – öffentlich diskutiert werden, desto besser kann sich die Mannschaft von Patrick Glöckner auf den Aufstiegskampf in der 3. Liga konzentrieren. Die Löwen haben jetzt, nicht morgen, nicht übermorgen, sondern genau jetzt die einmalige Chance, einen Aufbruch in bessere Zeiten zu starten. Die Fans haben vorgelegt, viel Geld für ihre Dauerkarten hingelegt, sind den Löwen in den letzten Jahren in jeden Winkel dieser Republik gefolgt. Belohnt sie endlich dafür!

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