TV-KRITIK

Besser als der Pasinger Pflastertreter-Pokal?

von Redaktion

Servus Sat.1, wir hätten da ein neues Werbemotto für Euch. Und es geht so: „Sat.1: Überragend übertragend!“ Dazu hat uns Markus Babbel inspiriert, der bei jedem Spiel 127,4mal „Überrrrrrragend“ sagt, mit der Steigerungsform „Brrrrrrutal überrrrrrragend“. Oder auch „Reschpekt!“ Gegen den Native Bavarian Speaker from Gilching war der Kaiser Ostfriese.

– Die Südstaaten: Nachdem Beckenbabbel und Opdenhövel bei der U21-EM stimmungsvoll im Stadion standen, hat man sie jetzt ins Studio-Kabuff nach Unterföhring verfrachtet. Da ist es nicht so schön, aber billiger. „Die Bayern in Atlanta, wir sind in München“, gab Opdi zu. Wurscht, Hauptsache Südstaaten. Pluspunkt für Sat.1: Die gruselige Musiala-Verletzung hat man nach den Livebildern nicht nochmal gezeigt – Reschpekt für so viel Feingefühl. Minuspunkt: Natürlich hat die FIFA die Sender eingenordet, alle finden die dubiose Klub-WM jetzt brutal überragend. „Das Beste, was diese Sportart zu bieten hat“, jubelte Opdenhövel – also außer dem Pasinger Pflastertreter-Pokal.

– Das Wolterdipolter: Das Gute an Babbel ist, dass er offenbar keinen Job bei Bayern anstrebt und sich nix scheißt. Warum man Leroy Sané nochmal in die USA geschleppt hat, statt ihn gleich zu Galatasaray Instabil gehen zu lassen? „Das würde ich gern mal einen Offiziellen des FC Bayern fragen“, wunderte sich Babbel zurecht. Und wie Max Eberl auf die Woltemade-Idee gekommen ist? „Bayern hat uns bei der U21-EM sehr gut zugehört, wir haben von ihm geschwärmt.“ Das Lustige daran: Man möchte es nicht mal ausschließen.

– Der Ersatz-Boris: Kommentiert hat Matthias Stach, hauptberuflich kongenialer Boris-Partner beim Tennis auf Eurosport. Weil Wimbledon bei der Konkurrenz läuft, hat er Zeit, sich mit Boris Babbel dem Fußball zu widmen. Das hat er gut gemacht, wenn auch manchmal arg übereifrig. Bei Upamecanos vermeintlichem 1:0 feierte er noch, als Babbel eingriff: „Er gibt Abseits. Jetzt kommt der Schiri fünf Minuten später daher! Des is ja ned amal knapp!“ Und als sich Bayern von neun Parisern das 0:2 einschenken ließ, verzweifelte Stachi endgültig: „Das ist zu leicht, das ist zu leicht, das ist zu leicht!“ Es war genau gesagt brrrrrrutal dämlich. So sprach der Mann vom Ammersee, wenn ich so viel Jammer seh.

Artikel 1 von 11