Basketball- Hauptstadt München

von Redaktion

Robin Benzing zockt am Sonntag mit. © Imago/Fromm

München – Wieso nicht beginnen bei der Geschichte, wie Adrian Sarmiento zum Basketball kam? Heute ist er Geschäftsführer der Bayern Basketballer. Der erste Ball, den er dribbelte, aber war ein Fußball. Als irgendeiner aus der Freundesgruppe in Lehel mal mit dem Basketball begann, probierten sie das alle aus – und hörten nicht mehr auf damit. Im Grunde ist das eine schöne Parabel auf das, was beim FC Bayern seit über einem Jahrzehnt vonstatten geht. Aus dieser Fußball-Metropole München heraus, in der Basketball lange ein nischiges Nebenbei war, möchten sie nun auch die Basketball-Hauptstadt Europas schaffen. So konkret steht es in einem Zukunftspapier, erzählt der Geschäftsführer.

Wie das in Fleisch und Farbe aussieht, kann jeder am Sonntag, 13. Juli, erleben. Im BMW-Park richtet eine Gruppe Berliner einen Feiertag der Basketball-Kultur aus. „Beats N Buckets“ heißt das Format mit Rap, Show und einem Basketballturnier. Die Männer aus Berlin – darunter ehemalige Spieler, Musiker, ein Autor – zieht es nach München, weil sich mit dem LED-Glasboden viele abgefahrene Dinge machen lassen und die Weltmarke FC Bayern dahinter steht.

Wer aus München eine Basketballstadt machen will, hat die Subkultur zu pflegen. Vor 20, 30 Jahren musste man noch nach den coolen Jungs samt Tanktop, Tattoos und Ghettoblaster mit den Beats von Cypress Hill suchen. Und Heute? Durchzieht die Kultur aus den Staaten längst das Leben der junge Leute. Kleidung, Musik, Sprache, „das ist die Subkultur, die zum Mainstream wurde“, sagt Sarmiento. Ganz nebenbei haben die Deutschen den Basketball spielen und lieben gelernt. Und die Bayern starteten ihren Eroberungszug mit dem Ziel, an Spitze des Kontinents anzukommen.

München wächst. München wird jünger. München spielt Basketball. „Es lebt und brodelt richtig“, stellt auch der Geschäftsführer fest. Überall sprießen Körbe hervor. Die Bayern ihrerseits eröffneten erst kürzlich den „Pineapple Park“ an der alten Paketposthalle mit mehreren, bunten Feldern. Dort sollen Menschen zusammen kommen, die sich ausdrücken wollen. Rap, Breakdance, Graffiti, das sind Brüder des Basketballs. Solche Flächen, sagt Sarmiento, „muss es mehr geben“. Den BMW-Park positionieren die Bayern als Event-Location mit dem wandelbaren LED-Boden, in dem sich ein Schlagerkonzert und die Basketballkultur gleichermaßen wohlfühlen. „Ein Paradebeispiel, wo wir uns hin entwickeln wollen“, sagt Sarmiento. An Europas Spitze zu stehen, bedeutet eben nicht nur, in der Euroleague zu reüssieren.ANDREAS MAYER

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