Wucherpreis für Woltemade

von Redaktion

VfB fordert „Außergewöhnliches“ aus München – dort wundert man sich

Will mehr: VfB-Boss Wehrle erhofft sich „Außergewöhnliches“ aus München. © Imago

Wo stürmt er ab Sommer? Woltemade in Aktion. © IMAGO

Urlaubsmodus: Woltemade war in Mailand, am Comer See und in der Schweiz – während der Poker läuft. © Instagram

München – Nick Woltemade genießt die fußballfreie Zeit mit seinen Freunden: Auf der Reiseroute standen unter anderem die italienische Mode-Metropole Mailand, der idyllische Comer See – inklusive Abstecher in die Schweiz – und ein Heimatbesuch in Bremen. Währenddessen hat VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle den Ablösepoker mit dem FC Bayern am Wochenende eröffnet. „Er wird auch in der kommenden Saison Fußball spielen bei uns“, sagte Wehrle auf einer Veranstaltung und machte die Tür für einen möglichen Wechsel zumindest einen kleinen Spalt auf: „Außer die Bayern machen wirklich etwas Außergewöhnliches, dann sind wir alle Profis genug, darüber zu sprechen.“

Der Ober-Schwabe fordert also öffentlich – und völlig ungeniert – eine außergewöhnliche Ablösesumme, was durchaus für Irritationen sorgt. Zur Erinnerung: Das erste Woltemade-Angebot der Bayern in Höhe von 45 Millionen Euro inklusive Bonuszahlungen haben die Stuttgarter bereits abgelehnt. Dabei wäre es eine Rekordsumme für einen Wechsel innerhalb der Bundesliga – also in der Tat etwas Außergewöhnliches.

Was bei der Stuttgarter Verhandlungstaktik ebenfalls fragwürdig erscheint: Einerseits soll dem amtierenden Pokalsieger eine Traum-Ablöse von 80 Millionen Euro vorschweben. Andererseits soll der VfB gewillt sein, Woltemade mit einer Gehaltserhöhung von geschätzt 1,5 auf 2,5 Millionen Euro zu halten. Die Diskrepanz zwischen Gehaltsaufbesserung und Wunsch-Ablöse ist nur schwer ins Verhältnis zu setzen.

Eine unglückliche Figur im Woltemade-Poker machte auch dessen Berater Danny Bachmann von der Mini-Agentur Headtrick. Der Agent hat es nicht geschafft, den Deal im Stillen mit einzufädeln. Stattdessen ploppte die Meldung kurz vorm U21-EM-Finale auf – und Woltemade musste sogar noch auf der Abschluss-Pressekonferenz Platz nehmen und unangenehme Fragen zu seiner Zukunft beantworten. Ein gestandener Berater wäre für seinen Schützling bereits im Vorfeld in die Bresche gesprungen. BOK, HLR

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