Duo mit Handlungsdruck: Sportvorstand Eberl und Spordirektor Freund. © DeFodi/Imago
München – Der FC Bayern möchte seinen Kader mit neuen Stars verstärken. Doch auch in der Münchner Chefetage gibt es Spekulationen um personelle Veränderungen. Laut Sky soll Red Bull Interesse an einer Rückholaktion von Christoph Freund haben. Der FCB-Sportdirektor soll sogar schon darüber informiert worden sein, dass sein ehemaliger Arbeitgeber ihn zurück ins Imperium lotsen wolle. Das dementierte der 48-Jährige nun.
„Das ist eine Ente“, sagte Freund den „Salzburger Nachrichten“. Der Österreicher wechselte erst im September 2023 aus der Mozartstadt an die Isar und übernahm den Posten des Sportdirektors.
Während seiner Zeit in Salzburg – ab 2015 war er Sportdirektor der Bullen – war Freund für Verpflichtungen von zahlreichen späteren Juwelen verantwortlich, die sich im Anschluss auch auf einer noch höheren Ebene einen Namen machten. Dazu gehören beispielsweise Erling Haaland (Manchester City), Dominik Szoboszlai (FC Liverpool) oder Bayerns aktueller Abwehrchef Dayot Upamecano.
Auch der FC Bayern erhofft sich, von Freunds Talente-Auge zu profitieren. Seine Verpflichtungen aus der Wintertransferperiode 2024, die er federführend leitete, schlugen allerdings nicht ein. Sowohl Rechtsverteidiger Sacha Boey (kam für 30 Millionen Euro Ablöse von Galatasaray Istanbul) als auch Flügelspieler Bryan Zaragoza (kam erst für vier Mio. Euro Leihgebühr und anschließend 13 Mio. Euro Ablöse aus Granada) sollen wieder verkauft werden. Die bahnbrechenden Entdeckungen blieben bislang aus.
Durch seine umgängliche und bescheidene Art kommt Freund, der einen engen Draht zur Mannschaft und Trainer Vincent Kompany pflegt, beim FC Bayern allerdings generell gut an. Vor allem zu den Granden um Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge wird ihm ein gutes Verhältnis nachgesagt. Auch CEO Jan-Christian Dreesen, der inzwischen bei vielen Transferverhandlungen entscheidend eingreift, schätzt Freund. Bei den Bossen ist sein Standing besser als das von Sportvorstand Max Eberl. Beim FC Bayern steht der Ex-Salzburger bis 2027 unter Vertrag.
So lange läuft auch das Arbeitspapier von Eberl. Der Ex-Leipziger steht in der Kritik – und unter Druck, weil er zum einen die Gehaltskosten beim FC Bayern durch Abgänge hoch bezahlter Stars senken soll. Zudem ist es das Ziel, hochkarätige Offensivspieler zu verpflichten.
Nach den Abgängen von Thomas Müller, Leroy Sané (Galatasaray) und Mathys Tel (Tottenham) soll ein Linksaußen kommen. Nach Absagen von Florian Wirtz und Nico Williams steht Luis Diaz vom FC Liverpool hoch oben auf der Liste. Er könnte sowohl auf dem Flügel als auch durch die Mitte agieren. Auch das Interesse an Stuttgarts Nick Woltemade ist groß.
Wie unsere Zeitung erfuhr, findet am 25. August die nächste Aufsichtsratssitzung des FC Bayern statt. Fünf Tage vor Transferschluss wird sicherlich auch die Arbeit von Eberl und Freund wieder bewertet.PHILIPP KESSLER, HANNA RAIF