Isabel Gose (Imago) war schon ganz nah dran. Nach dem ersten Frauenrennen im warmen Meer von Singapur war die Olympiadritte eine der Ersten, die die Siegerin Moesha Johnson jubelnd in die Arme schloss. Die Australierin, die zum Freiwasser-Auftakt über zehn Kilometer triumphierte, ist in Magdeburg ihre Trainingskollegin – und ein Grund, warum sie nach ihrem erfolgreichsten Jahr als Beckenschwimmerin bei der WM in Fernost etwas Neues versucht.
„In meiner Trainingsgruppe habe ich ja ein paar Paradebeispiele“, sagt die 23-Jährige: „Weil ich im Becken auf den 1500 m ganz gut unterwegs bin, kam die Idee auf, die Staffel zu unterstützen. Vom Pensum her trainiere ich ohnehin fast das Gleiche wie die Freiwasserschwimmer. Da dachte ich mir: Warum eigentlich nicht?“
Nun startet sie erstmals bei einer WM im Freiwasser – im neuen Knock-out-Sprint am Samstag ebenso wie in der Staffel am Sonntag (jeweils 2.00 Uhr MESZ) mit Medaillenchancen. Die großen Distanzen nimmt Gose in Singapur noch nicht in Angriff, auch wenn sie bei ihrem ersten Weltcup über zehn Kilometer gleich Vierte wurde. Und wertvolle Erfahrungen sammelte, die ihr zunächst gar nicht gefielen.
Natürlich habe sie vorher gehört, „dass es dort etwas härter zur Sache geht, dass man auch mal einen Arm abbekommt oder bei den Bojen am Fuß gezogen wird, wenn man sich nicht clever genug anstellt“. Sie habe sich auch prompt „nicht clever angestellt“, berichtet sie lachend: „Bei den Bojen wurde ich dann erstmal nach hinten durchgereicht. In jeder Runde habe ich mir da gedacht: Isabel, du machst das nie wieder. Du gehst nachher aus dem Wasser und schwörst dir: Das war das letzte Mal. Aber mit etwas Abstand muss ich sagen: Es war wirklich cool.“