TV-KRITIK

Heiter weiter

von Redaktion

ZDF-Duo: Kathrin Lehmann und Sven Voss.

Willkommen beim Berger-Doktor! Nach dem Spektakel gegen Frankreich hat sich das ZDF spontan entschlossen, dass sich Alpen-Weißkittel Hans Sigl künftig ganz dem Wohlbefinden unserer Ann-Katrin Berger widmen soll, der Manuela Neuer ohne Reklamierarm. Und auch sonst war’s eine launige Fußballsause. Wir bemühen unsere komplette „Einordnungskompetenz“, wie es Claudia Neumann nennt, und blicken auf die turbulenten Ereignisse zurück.

Das Gedöns: Das ZDF konnte sich einen Reim aufs Viertelfinale machen. Motto des Abends: „Entweder heiter weiter oder raus und nach Haus.“ Da war was dran. Die emsige Reporterin Johanna Rüdiger (nicht verwandt mit Toni) mischte sich unters feierfreudige deutsche Fan-Völkchen, das ihr schmissige Schlager vorsang. Sie war die Ballerfrau am Ballermann. Sven Vossi, der Frager bei #FRAGER, dichtete übers grenzenlose Engagement von Frau Bühl: „Klara geht’s nicht.“ Bei Fußball als launiges Schwitz-Sommer-Grill-Event bleibt das Zweite erste Wahl.

Die Expertin: Kathrin „Ka“ Lehmann, Fußball- und Eishockey-Meisterin in Personalunion, ist die optimistischste Optimistin der Welt. Wenn jemand vom Auto angefahren wird, würde sie strahlen und sagen: „Nimm es als spannende Erfahrung und sei froh, dass es keine Straßenbahn war.“ Sie glaubte als einer der wenigen Menschen ans deutsche Weiterkommen und riet notfalls zu sanfter Gewalt. Ihr Tipp: „Das eine oder andere Mal am Trikot zupfen!“ Sie hat „Trikot“ gesagt, Kathy Hendrich hat „Haare“ verstanden – aber ging ja alles gut am Ende.

Die Kult-Kommentatorin: Wir haben uns entschlossen, die sprachliche Exotik von Claudia Neumann als Kult zu betrachten und nicht mehr „iggelig“ zu sein. Vielleicht kann man neuartige Wörter wie „Qualitätsbreite“, „Muskelschwerden“ oder „Stresslawinen“ ja irgendwann mal brauchen. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn sie die Doppelbestrafung von Zopf-Kathy erklärt hätte oder wenn sie beim Elfmeterschießen gewusst hätte, dass es gerade 3:1 steht und nicht 3:0. Aber das ist eben „Ouzo“ bei ihr, wie sie es auf gut Griechisch nannte. Und außerdem spielte Deutschland quasi gegen sich selbst, so die Neumann: „Die deutsche Mannschaft erwehrt sich hier ihrem eigenen Unterzahlspiel bislang sehr anständig.“ Wir gegen uns – das musste ja supi werden!

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