In der Warteschleife

von Redaktion

Karl, Aznou & Co.: Bei Bayern-Trainer Kompany müssen sich die Talente die Einsätze verdienen

Im Austausch: Trainer Vincent Kompany mit Talent Adam Aznou. Wird der Linksverteidiger auch mehr Spielzeit bekommen? © IMAGO

Zumindest ein bisschen Spielpraxis: Lennart Karl bei der Club-WM gegen Auckland. © Imago

München – Für viele Fans der aktiven Szene war die Club-WM mit der Hoffnung verbunden, dass Talente des FC Bayern sich auf internationaler Bühne würden präsentieren können. Doch daraus wurde – mit kleinen Ausnahmen beim 10:0 gegen die Amateurmannschaft von Auckland City – nichts. Aber auch in den Monaten davor fiel Trainer Vincent Kompany nicht gerade als Nachwuchsförderer auf.

Seit seinem Amtsantritt im Sommer 2024 verhalf der Belgier immerhin Linksverteidiger Adam Aznou und Stürmer Jonah Kusi-Asare zu ihren Bundesliga-Debüts. Beim 3:0 Anfang November gegen Union Berlin wurde der marokkanische Nationalspieler in der 80. Minute eingewechselt. Ende April gegen Mainz (3:0) durfte der Schwede ab der 88. Minute mit den Großen mitmischen. Trotzdem stellt man sich zurecht die Frage: Warum setzt Kompany so selten auf die eigenen Talente?

Was die außenstehenden Beobachter nicht wissen: Nach Informationen unserer Zeitung kümmert sich der Coach in den Trainingseinheiten sehr wohl um den Bayern-Nachwuchs. Regelmäßig macht er Übungen selbst vor. Als ehemaliger Weltklasse-Innenverteidiger (u.a. Manchester City und Hamburger SV) zeigt Kompany den Spielern, was er von ihnen in Sachen Defensivarbeit oder auch im Verhalten bei Standardsituationen sehen möchte.

Wie unsere Zeitung erfuhr, bekam beispielsweise Offensiv-Juwel Lennart Karl (45 Minuten gegen Auckland) zusätzlich zum Mannschaftstraining während der Club-WM auch individuelle Einheiten. Dem 17-Jährigen, dessen Vertrag im Sommer 2026 ausläuft, wird intern schon kommende Saison eine Rolle bei den Profis zugetraut.

Fakt ist: Bei Kompany müssen sich die Talente erst Minuten verdienen. Geschenkt gibt es beim 39-jährigen Münchner Meister-Trainer nichts. Im Profi-Training gibt der Bayern-Nachwuchs alles. Wichtig ist, dass die Juwele Geduld haben. Fraglich, ob Aznou diese noch hat. Der 19-Jährige will regelmäßig spielen. Sonst wird er, wie angekündigt, seine Chance bald woanders suchen.

„Meine Zukunft ist nicht klar. Ich möchte spielen. Wenn ich beim FC Bayern keine Spielminuten bekomme, werden wir eine Lösung suchen müssen“, sagte Aznou während der Club-WM in einem Gespräch mit dem Streamer Gerardo Romero. Zuletzt gab es um den Marokkaner, der in der Rückrunde der Vorsaison an Valladolid ausgeliehen war, Gerüchte um einen Wechsel zum FC Getafe nach Spanien. P. KESSLER, H. RAIF

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