Lange im Team Tuchel gewesen: Benni Weber. © IMAGO
Augsburg – Wie entdeckt man einen Sportdirektor? Mit dem FC Augsburg und Benjamin „Benni“ Weber lief das so.: Zweimal zog der Bundesligist in personellen Angelegenheiten gegen Weber vom SC Paderborn den Kürzeren.
Der Erstkontakt: Im Januar 2023 wollte der FCA Paderborns Kapitän Ron Schallenberg verpflichten, der Spieler erbat die Freigabe. Doch dann musste Augsburgs Geschäftsführer Michael Ströll die Erfahrung machen, dass der Sportchef beim Zweitligisten hart blieb „und klarstellte, dass Schallenberg nirgendwohin geht“.
Die zweite Begegnung: ein Jahr später. Der FC Augsburg wollte seinen aus dem eigenen Nachwuchs stammenden Linksverteidiger Aaron Zehnter langfristig halten, doch konnte aktuell keine Spielzeit bieten. Als Zehnters Vertrag nur noch ein halbes Jahr Restlaufzeit hatte, schlug dieser Weber aus Paderborn zu. Zehnter wurde zu einem der besten Spieler in der 2. Liga und gerade für fünf Millionen an den VfL Wolfsburg verkauft. Seit den beiden Niederlagen auf dem Transfermarkt „haben wir den Weg von Benni Weber verfolgt“, so FCA-Boss Michael Ströll. Am Freitag fing Weber nun als Sportdirektor in Augsburg ab.
Benni Weber aus Paderborn. Es hat(te) in der 2. Liga noch einen zweiten Benjamin „Benni“ Weber, Sportdirektor bei Hertha BSC. „Ja, es gab Verwechslungen“, so der Nun-Augsburger Weber. Michael Ströll räumt ein: „Ich habe auch mal den falschen angerufen.“
Der FCA-Weber hat trotz seines jungen Alters (42) weitaus mehr hinter sich als Paderborn. Er gehörte in Mainz, Dortmund, bei Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea als Videoanalyst zum Team von Thomas Tuchel, ist offiziell Champions-League-Sieger. „Wenn es um Spieler aus Frankreich und England geht, ist mein Netzwerk Gold wert“, glaubt er. Sei Vorsatz für Augsburg: „Authentisch, mutig, aktiv sein. Es sind in 15 Jahren Bundesliga noch nicht alle Geschichten geschrieben.“GÜNTER KLEIN