Streichkandidaten Schifferl (li.) und Maier. © Sampics
Müssen um ihren Platz im Luxus-Kader der Löwen kämpfen: David Philipp (li.) und Maximilian Wolfram. © Dünhölt/Imago
München – Plötzlich wurde Patrick Glöckner ernst, als der 1860-Coach über die unangenehmen Seiten eines Trainers mit großem, ausgeglichenen Kader sprach. Denn wenn sich die Löwen am heutigen Donnerstag auf den Weg nach Essen zum Drittliga-Auftaktspiel (Freitag, 19 Uhr, MagentaSport) machen, dürfen nicht alle Spieler mitfahren. Glöckner muss harte Entscheidungen fällen, wer im 20-Mann-Kader steht und wer daheimbleiben muss. „Es ist keine einfache Situation für uns Trainer, den Jungs mitzuteilen, dass sie nicht mitfahren. Vor allem lassen wir Jungs daheim, die in der Woche danach theoretisch auch in der Startelf stehen könnten.“
Die U23-Regel in der 3. Liga erschwert die Glöckner die Auswahl noch mehr. Sean Dulic und Ersatzkeeper besetzen zwei der vier notwendigen Plätze. Auch Mittelfeld-Talent Samuel Althaus dürfte die Reise in den Westen mit antreten. Um den letzten verbleibenden Kaderplatz streiten sich Emre Erdogan und Clemens Lippmann.
Die finalen Entscheidungen über seinen Kader will Glöckner heute fällen. Völlig untypisch hingegen verriet der 48-Jährige bereits am Mittwoch in der Pressekonferenz seine Startelf für den kniffligen Auftakt an der Hafenstraße. Exakt die elf Löwen, die letzten Samstag im Test Regensburg mit 4:0 demontierten, dürfen auch in Essen ran: Thomas Dähne – Dulic, Jesper Verlaat, Siemen Voet – Tim Danhof, Thore Jacobsen, Tunay Deniz, Manuel Pfeifer – Kevin Volland – Florian Niederlechner und Sigurd Haugen. Heißt auch, dass der seit Wochen stark aufspielende David Philipp zunächst auf der Bank Platz nehmen wird. Viel fehlt aber nicht zur Startelf, verriet sein Trainer: „David ist super dabei. Er ist ein gutes Beispiel dafür, wie einer im Kader vorankommt.“
Mit nur einem Gegentor sind die Löwen durch die Vorbereitung geprescht, haben die Euphorie weiter befeuert. Der Gästeblock ist mit 2.500 Löwenfans ausverkauft. Ist die Favoritenrolle an der Hafenstraße klar verteilt? Glöckner meint ja, allerdings nicht zugunsten seines Teams: „Wir sind der Außenseiter an der Hafenstraße! Essen ist klarer Aufstiegsfavorit, der enorm gefährlich im Umschaltspiel ist.“
Schwarzmalen will Glöckner dennoch nicht, zu viel Qualität steckt in seinem neuformierten Team. Nach dem 4:0 in Regensburg gab der 48-Jährige die Marschroute für Essen vor: „Wenn wir so spielen wie heute, sind wir schwer zu schlagen.“MARCO BLANCO UCLES