Schulterschluss mit Eberl

von Redaktion

Bayern-Boss Dreesen lobt Zusammenarbeit mit Sportvorstand

Bleibt auf der Liste: Nick Woltemade. © Simon/Imago

Tüfteln am Kader: Dreesen (li.) und Eberl (mitte) arbeiteten zusammen am Diaz-Transfer. © SIMON/Imago

München – Die Bosse des FC Bayern freuen sich über den Transfer von Luis Diaz (siehe Optik). Am Mittwoch gab es aber noch einen weiteren Grund zum Feiern. Die Sonderausstellung „20 Jahre Allianz Arena“ wurde im Vereinsmuseum in Fröttmaning eröffnet. Mit dabei: FCB-Patron Uli Hoeneß, Präsident Herbert Hainer und Jan-Christian Dreesen.

Der Vorstandsvorsitzende äußerte sich am Rande der Veranstaltung zu Transferthemen des deutschen Rekordmeisters – und dabei kam es zum demonstrativen Schulterschluss zwischen dem CEO und dem in der Kritik stehenden Sportvorstand Max Eberl. Auffällig: Wenige Stunden zuvor, bei der Verkündung der Diaz-Verpflichtung, wurde die Teamarbeit in der Chefetage explizit lobend erwähnt.

„Vielleicht haben wir es auch betont, weil in einem anderen Kontext eine E-Mail mit einem cc zitiert wurde und da etwas dargestellt wurde, was Nonsens ist“, erklärte Dreesen und meinte damit das Angebot an den VfB Stuttgart für Wunschspieler Nick Woltemade, das laut „Bild“ von seinem Büro aus an die Schwaben geschickt wurde. Eberl sei darin nur in Kopie gesetzt, also quasi als Nebenempfänger informiert worden. Der CEO: „Es ging damals um gemeinsame Transparenz.“

Auch bei der Verpflichtung von Diaz soll Dreesen die finalen Verhandlungen mit Liverpools Chefetage geführt haben. Die Rolle von Sportdirektor Christoph Freund war hier bis dato unklar. Laut Dreesen waren sowohl der Österreicher als auch Eberl bei der Verpflichtung des Kolumbianers involviert. „Es hat echt Spaß gemacht. Sowohl Christoph als auch insbesondere Max und meine Wenigkeit haben bei dem Transfer Luis Diaz jeden Tag x-fach gesprochen. Wir haben uns die Aufgaben geteilt. Und das ist auch in diesem Geschäft ganz normal“, betonte Dreesen.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Eberl wird intern nach wie vor kritisch gesehen. Am 25. August findet die nächste Aufsichtsratssitzung des FC Bayern statt (unsere Zeitung berichtete). Dann wird sicherlich auch die Arbeit von Eberl und Freund wieder bewertet werden.

In der Offensive soll nach Diaz im Idealfall noch eine Verstärkung folgen. Seit Wochen baggern die Bayern an Woltemade. Der Rekordmeister ist sich mit dem 23-jährigen Angreifer einig, doch Stuttgart bleibt bislang stur. Daher scheinen die Fronten – zumindest aktuell – weiterhin verhärtet. „Wir hatten ein Angebot abgegeben. Das hat bis dato nicht zu einem Gespräch geführt. Das ist der Status quo“, erklärte Dreesen die derzeitige Lage. Er spreche ungern über Spieler anderer Vereine, schließlich sei Woltemade aktuell ein Spieler des VfB, so Dreesen. „Wie‘s weitergeht, wird man sehen.“

Auch, ob es zeitnah zu einem Treffen zwischen den Club-Verantwortlichen kommen könnte, werde man sehen. Die Stuttgarter absolvieren derzeit ihr Trainingslager am Tegernsee – quasi vor der Haustür von Eberl und Co. Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth hatte zu Beginn des Camps in Rottach-Egern zuletzt noch einmal betont, dass Shootingstar Woltemade auch in der neuen Saison „mit einer sehr, sehr großen Wahrscheinlichkeit“ zum Kader des VfB gehören werde.

Dreesen bleibt entspannt: „Das Transferfenster ist noch bis zum 31. August geöffnet.“V. TSCHIRPKE, P. KESSLER

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