Am Mittwochnachmittag hat Dresden noch einmal letzte Hand angelegt. Wenn der deutsche Sport bis Sonntag in der Elbmetropole gastiert, soll alles glänzen. Je näher das Treffen der Sportler aus Leichtathletik, Triathlon oder 3×3-Basketball rückt, desto deutlicher wird: Es geht diesmal um mehr als „nur“ die 133 Meistertitel.
Diese Finals sind auch ein Bekenntnis – ein Zeichen dafür, dass der Sport abseits des allgegenwärtigen Fußballs in Deutschland ernst genommen wird. Und das muss er auch: Denn seit Kurzem ist klar, dass Deutschland wieder Olympische Spiele ausrichten will. Auf dem Weg dorthin braucht es Rückenwind. Bilder der Begeisterung. Emotionen wie bei den European Championships 2022 in München.
Dresden könnte auch so ein Signal senden. Vielleicht kann es auch Düsseldorf, wo die besten Beachvolleyballer Europas um EM-Titel kämpfen. Allerdings: Wer den Kampf der olympischen Silberhelden Clemens Wickler und Niels Ehlers gegen Europas beste Sandspieler sehen will, muss mal wieder online suchen – auf Nischenplattformen wie volleyballworld oder sportdeutschland.tv. Für ein breites Publikum bleibt der Düsseldorfer Sand unsichtbar.
In Dresden sieht es besser aus. ARD und ZDF planen eine Mischung aus TV und Streaming – ein Modell, das sich bei den Olympischen Spielen in Paris bewährt hat. Und die werden nach tauglichen Aufnahmen auch nicht lange suchen müssen. Meisterküren vor der Kulisse von Semperoper und Frauenkirche: Das bleibt hängen.
Dass Dresden in Olympia-Plänen keine Rolle spielt? Geschenkt. Erfolgreiche Finals könnten mindestens auf die Region Berlin abstrahlen, in der Leipzig als sächsischer Austragungsort vorgesehen ist. patrick.reichelt@merkurtz.de