„Mag diesen Club“: Luis Diaz bei seiner Präsentation als neuer
München – Luis Diaz legt los: Am Donnerstagnachmittag wurde der neue Superstar des FC Bayern offiziell präsentiert, zusammen mit Sportvorstand Max Eberl stellte er sich an der Säbener Straße erstmals den Fragen der Journalisten.
Und neben allen Hoffnungen auf Titel, Tore und gemeinsame Erfolge stand dabei natürlich auch die Frage im Raum, ob sich dieser durchaus teure Transfer – Diaz‘ Ablöse kann mit erfolgsabhängigen Boni auf bis zu 75 Millionen Euro wachsen – für den Rekordmeister rentieren wird.
„Ich kann dir nicht sagen, ob ich 70 bis 75 Millionen wert bin“, erklärte der Flügelspieler zur Thematik. „Aber ich bin froh, dass so entschieden wurde. Ich mag diesen Verein und möchte mich hier so schnell wie möglich einfinden. Ich bin einfach glücklich, Teil der Bayern-Familie zu sein.“ Max Eberl erklärte auf Nachfrage unserer Zeitung: „Lucho (Spitzname von Diaz, Anm. d. Red.) hat mit genau solchen Aussagen, mit seinem Management und den guten Gesprächen dafür gesorgt, dass wir eine Einigung mit Liverpool finden konnten. Das ist ein Spieler, der Lust auf etwas Neues hat“, zeigte sich der Sportvorstand zufrieden.
Tatsächlich merkte man dem Neuzugang die Freude über den Wechsel an. Trotzdem bleibt das Risiko, dass der 28-jährige Diaz eher ein Transfer fürs Hier und Jetzt und weniger für die Zukunft ist – und damit ein wirtschaftliches Risiko darstellt. „Das Alter ist immer auch eine Komponente bei einem Transfer, aber auch nur einer von zehn, 15 Punkten bei einem Transfer. Man sieht ja auf dem Markt, was gerade für einen 21-Jährigen bezahlt wird. Das ist deutlich mehr, als wir jetzt bezahlt haben.“
Heißt übersetzt: Die Mischung aus Erfahrung, Klasse und (geringerer) Ablöse als bei jüngeren Kandidaten hat den Ausschlag gegeben. „Die Qualität hat ganz klar für diesen Transfer gesprochen. Es zählt heute und die nächsten Jahre. Wir wollen gemeinsam Titel holen. Und wenn wir Titel holen, sind Einkaufspreise nicht mehr ganz so relevant. Wenn er nicht funktioniert, kommt das Thema nochmal auf den Tisch.“
Die Münchner gehen mit dem Wechsel also ins Risiko, geben sich gleichzeitig aber ebenso selbstbewusst und haben ein klares Ziel: Titel gewinnen, zusammen mit Diaz. Dabei soll der Kolumbianer eine zentrale Rolle spielen – und von der linken Seite aus für Tore sorgen. „Ich kann im Sturm oder als Außenstürmer spielen. Der Trainer hat mir gesagt, dass er mich auf der linken Seite sieht. Aber ich spiele da, wo ich gebraucht werde. Ich möchte dem Team helfen, das hat Priorität.“
Und: Ironischerweise hat auch Florian Wirtz, der statt zum FC Bayern nach Liverpool gewechselt ist, für die Bundesliga geworben: „Florian hat mir erzählt, dass die Bundesliga eine hohe Intensität hat. Die Stadien sind immer voll. Florian hat mir viel Glück gewünscht.“
Na dann.V. TSCHIRPKE, M. BONKE P. KESSLER