LEICHTATHLETIK

Weitermachen, weitermachen, weitermachen

von Redaktion

Noch fünf Wochen: Mihambo, Ogunley & Co. suchen ihre WM-Form

Malaika Mihambo ist heiß auf eine WM-Medaille. © dpa

Dresden – Malaika Mihambo hat fleißig Autogramme geschrieben und für jede Menge Selfies posiert. Bei den Fans war die Weitsprung-Königin bei den deutschen Meisterschaften wieder einmal der gefragteste Star, und auch bei der WM in Tokio kommt auf Mihambo wohl ein Alleinstellungsmerkmal zu – als heißeste Anwärterin auf eine Medaille im DLV-Team. Doch bis zu den Titelkämpfen in knapp sechs Wochen wartet auf die Ex-Weltmeisterin jetzt noch jede Menge Arbeit.

6,82 m sprang Mihambo in Dresden – und damit im Fernduell deutlich kürzer als ihre Rivalin und Paris-Olympiasiegerin Tara Davis-Woodhall bei den US-Trials (7,12 m). Doch Mihambo wäre nicht Mihambo, wenn sie sich deswegen groß Sorgen machen würde. Bevor am 14. September in Tokio die Medaillen vergeben werden, habe sie „noch Zeit, die Form weiter aufzubauen“. Und schließlich hat die 31-Jährige schon so oft bewiesen, dass sie an Tag X in Galaform sein kann.

Aber natürlich kann auch Mihambo die Weltbestenliste lesen. Neben Davis-Woodhall, gegen die sie von bisher fünf direkten Duellen vier verloren hat, hat sich auch die junge Italienerin Larissa Iapichino (7,06) bisher sehr stark präsentiert. „Letztendlich muss man schon sagen, dass das Niveau international wieder gestiegen ist“, sagte Mihambo, „von daher heißt es einfach, dass man sich noch mehr anstrengen muss und sich weniger Fehler erlauben darf“. Für Mihambo heißt das: „Mein Potenzial ausschöpfen – und zwar voll.“

So lautet auch das Motto der anderen WM-Hoffnungsträger neben Mihambo – wie Kugelstoß-Olympiasieger Yemisi Ogunleye, Speerwurf-Ass Julian Weber, Hammer-Aufsteiger Merlin Hummel, Diskuswerferin Marike Steinacker oder Zehnkämpfer Leo Neugebauer. Noch ist ein bisschen Zeit bis Tokio, aber alle haben auf dem Weg nach Japan ihre Hausaufgaben zu machen. „Einfach weitermachen, weitermachen, weitermachen“, sagte etwa Ogunleye über ihren Plan. Und Weber meinte: „Generell gibt es noch das ein oder andere Problem, dass ich bis zur WM in den Griff bekommen muss – so vom Anlauf und Rhythmus. Das sind Kleinigkeiten, die es am Ende aber ausmachen“.

Für Mihambo ist die Rückkehr nach Tokio natürlich etwas ganz besonderes, schließlich veredelte sie vor vier Jahren in der japanischen Metropole ihre Karriere mit Olympia-Gold. „Ich bin sehr, sehr glücklich, wenn ich an Tokio zurückdenke“, sagte sie nun, aber die Erinnerungen an einst werden Mihambo bei der anstehenden WM „letztendlich nichts“ bringen: „Ich muss in einem neuen Wettkampf nochmal von vorne beginnen und 100 Prozent geben“. Aber wenn ihr das gelingt, ist sich Mihambo sicher: „Dann geht’s weit hinaus.“ SID

Artikel 11 von 11