„Es war kein Fehler“

von Redaktion

Bayern-Präsident Hainer erklärt Diederich-Aus

Herbert Hainer © fcb

München – Die Kulisse war wie gemalt: Vor der Jubiläums-Wanderung des FC Bayern zum 60. Jahrestag des Bundesliga-Aufstiegs (siehe oben) empfing der Rekordmeister seine Fans am Gut Kaltenbrunn in Gmund am Tegernsee – mit traumhaftem Blick auf den See und die Alpenkulisse im Hintergrund.

Neben allen Feierlichkeiten beschäftigt den FC Bayern vor allem das Aus von Michael Diederich als Finanzvorstand. Dessen Wechsel zur Deutschen Bank erzeugte nicht nur einen freien Posten, für den ein Nachfolger gefunden werden muss. Vor allem wirft das nächste Ausscheiden in der Vorstandsebene des Rekordmeisters auch die Frage auf, warum es dem FCB im Vorstand in den letzten Jahren an Konstanz fehlte.

Vereinspräsident Herbert Hainer, der als Aufsichtsratschef nun einen geeigneten Nachfolger finden muss, erklärte das Ausscheiden Diederichs so: „Er hat gute Arbeit geleistet, viele neue Impulse gesetzt. Er hat sich nach offenen und konstruktiven Gesprächen, die ich mit ihm hatte, entschieden, wieder in die Bankenwelt zurückzukehren. Das muss man akzeptieren“, sagte Hainer am Rande der Veranstaltung. Zur Wahrheit gehört aber auch: Der FC Bayern hätte durchaus die Möglichkeit gehabt, sein Angebot für Diederich zu erhöhen und so einen Abgang zur Deutschen Bank zu verhindern.

Hainer, der für die Wanderung in einer eigens kreierten Lederhose von Adidas erschien, sieht in der neuen Konstellation nun aber auch eine Möglichkeit für die Zukunft: „Für uns gibt es jetzt die Chance, die Vorstandsbereiche neu und sauber zusammenzustellen. Denn wir hatten nach dem Abgang von Oliver Kahn jetzt zwei Finanzleute. Jetzt haben wir die Chance, die Position für Marketing und Vertrieb genau so zu besetzen, wie wir wollen.“

War die Besetzung der zwei Finanzleute Jan-Christian Dreesen (CEO) und Diederich also ein Fehler? „Ich würde nicht sagen, dass es ein Fehler war. Das hat sich damals so ergeben. Wir hatten damals Michael Diederich als den Nachfolger von Jan-Christian Dreesen. Vier Monate später haben wir uns von Oliver Kahn getrennt und haben dann Dreesen zurückgeholt“, erklärte Hainer auf Nachfrage. „Das hätte man so nicht in der Konstellation mit zwei Finanzleuten gemacht, wenn man die Idee am Reißbrett entworfen hätte. Aber so ist es entstanden. Und jetzt haben wir die Chance, das zu korrigieren und uns ein Stück besser aufzustellen.“V. TSCHIRPKE, M. BONKE

Artikel 1 von 11