Abschied nach Riad

von Redaktion

Coman für 30 Millionen Euro weg – auch Kim soll gehen

Der nächste Abgang? Minjae Kim soll ebenfalls Al-Nassr angeboten worden sein. © Feil/Imago

Wollte eigentlich bleiben, doch dann lockten die Wüsten-Millionen: Jetzt zieht es Kingsley Coman zu Al-Nassr. Bayern kassiert noch mal kräftig ab. © Feil/Imago

München – Ende Juli begann in diesem Jahr der Sommerschlussverkauf im Handel. Die Läden locken mit Rabattaktionen. Und auch beim FC Bayern können andere Vereine offenbar das ein oder andere Schnäppchen machen.

Beispielsweise lieh man Sechser Joao Palhinha, den der Rekordmeister noch im Vorjahr für eine Ablöse von 51 Millionen Euro von Fulham verpflichtete, aus. Celta Viga sicherte sich für eine Saison die Dienste von Flügelspieler Bryan Zaragoza, der 2024 für insgesamt rund 17 Mio. Euro aus Granada gekommen war.

Nun wechselt Kingsley Coman zwei Jahre vor seinem Vertragsende in München Richtung Wüste. Al-Nassr verpflichtet den 29-jährigen Flügel-Star, der den FC Bayern 2020 zum Champions-League-Sieg geköpft hat. Für rund 30 Millionen Euro Ablöse. Eine Summe, die im Vergleich zu den vom Wüstenclub ausgegebenen 30 Mio. Euro für den seit Jahren schwächelnden Joao Felix, wenig klingt.

Bayern auf Europas Thron geköpft

Durch den Verkauf von Coman spart sich der FC Bayern rund 17 Mio. Euro brutto Gehalt. Bei den Saudis soll ihm ein Netto-Salär von 20 Mio. Euro winken. Eine irre Zahl, die ihn ins Grübeln gebracht habe. Obwohl er vor ein paar Wochen noch von einem Bayern-Verbleib gesprochen hatte.

„Ich will gerne bleiben. Es passieren zwar viele Sache im Fußball, man kann es nicht wissen. Aber ich habe Vertrag und fühle mich wohl“, sagte Coman noch während der Club-WM.

Trainer Vincent Kompany schätzt den Franzosen sehr, vor allem auch aufgrund seiner Defensivarbeit. Nun muss er ohne ihn auskommen.

Auch bei Minjae Kim drängt Sportvorstand Max Eberl auf einen Verkauf im Sommer. Der Südkoreaner, der zu den Besserverdienern des Kaders zählt, soll ebenfalls Al-Nassr angeboten worden sein, doch ein Wechsel dorthin kommt für ihn aktuell nicht infrage. Der 28-Jährige hat einen guten Stand bei Kompany und passt aufgrund seiner Aggressivität sowie Aktivität auch besser ins System als Neuzugang Jonathan Tah. Erst 2023 wurde Kim für rund 45 Mio. Euro von Neapel verpflichtet, nun soll der FC Bayern bereit sein, ihn für 30 Mio. Euro ziehen zu lassen. Heiße Gerüchte über einen möglichen Ersatz gibt es nicht.

Es ist jedenfalls ein schwieriger Spagat für Eberl, der einerseits Gehalt sparen muss und andererseits aber auch die Qualität des Kaders nicht verringern soll. „Prinzipiell kann ich sagen, dass wir mit unserem Kader sehr zufrieden sind. Wir haben alles erreicht, was wir wollten“, sagte Präsident Herbert Hainer am Sonntag. Man habe mit Tah jemanden für die Defensive, mit Tom Bischof ein Mittelfeldjuwel für die Zukunft (beide ablösefrei) und mit Offensivstar Luis Diaz (für 67,5 Mio. Euro aus Liverpool) die Lücke auf dem linken Flügel geschlossen. Dennoch wären weitere Verpflichtungen von Vorteil, wenn man um alle Titel mitspielen möchte.

Der bevorstehende Abgang von Coman könnte wieder Bewegung in den Poker um Stuttgart-Angreifer Nick Woltemade bringen. Bislang bleibt der VfB hart.PK, BOK, VT

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