Zwiebelrostbraten aus dem Stanley Cup

von Redaktion

Nico Sturms Eishockey-Sommer

Zum zweiten Mal präsentierte NHL-Profi Nico Sturm den Stanley Cup in seiner Heimat Augsburg. © dpa/Peter Kneffel

Augsburg – Die Eishockey-Schlagzeilen im Juni galten Leon Draisaitl: Wieder die Finals verloren. Nur ein Randaspekt war: Dafür hatte ein anderer Deutscher den Stanley Cup gewonnen, sogar ein zweites Mal schon. Nico Sturm, gleicher Jahrgang wie Draisaitl (1995), empfindet keinerlei Neid über die Ungleichheiten in der öffentlichen Wahrnehmung: „Leon“, sagt er, „hat andere Sorgen: Er muss eine ganze Franchise auf seinen Schultern tragen. Für mich geht es darum, so lange wie möglich in der NHL zu bleiben.“ Sturm ist ein Spezialist: „Bullys, Forecheck, Unterzahl. Ich bin kein Houdini. Wenn ich zu zocken anfange, schade ich der Mannschaft,“ 2022 verpflichteten ihn die Colorado Avalanche, 2025 die Florida Panthers, die die Edmonton Oilers mit 4:2 Siegen bezwangen. In der Finalserie wurde Sturm nicht mehr eingesetzt, hatte aber trotzdem das Recht, einen Tag über den Cup zu verfügen. Er brachte ihn zum zweiten Mal in seine Heimatstadt Augsburg. Und hat die Vision vom dritten Gewinn. Mit den Minnesota Wild, für die er die nächsten zwei Jahre spielt. „Wir können einen tiefen Playoff-Run schaffen. Von der Begeisterung wäre das, als würde Schalke 04 Deutscher Fußball-Meister werden.“

Gerade schuftet Nico Sturm in Augsburg für die nächsten Ziele: Um 7 Uhr hat er im Curt-Frenzel-Stadion das Eis für sich allein, bis 12 Uhr ist er danach im Kraftraum der Panther. Ein bisschen darf um diese Jahreszeit aber auch gefeiert werden. Nachdem in Florida die örtlichen Gegebenheiten ausgenutzt wurden (Sturm: „Auf dem Boot von einer Strandbar zur anderen“), ging es bei Familie Sturm im Augsburger Ortsteil Neubergheim deftig-schwäbisch zu. Aus dem Cup heraus wurde an die Gäste von Sturms Party Zwiebelrostbraten ausgegeben. GÜNTER KLEIN

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