Die Chemie stimmt

von Redaktion

1860-Boss Werner schwärmt vom Löwen-Kader – der könnte sich noch ändern

Gefragter Mann: 1860-Chef Werner. © IMAGO

München – Nein, die beleidigte Leberwurst spielt niemand im aufgeblähten Kader des TSV 1860 München. Wer das Löwentraining in diesen Tagen beobachtet, wird schnell merken: Hier lässt sich niemand hängen, unabhängig von seiner aktuellen Situation. Zwölf Tage hat das Transferfenster noch geöffnet, bis zum 2. September können die Sechzger noch reagieren – auf der Zu- sowie auf der Abgangsseite. „Hier will keiner weg und den Verein verlassen“, betont Geschäftsführer Christian Werner in einer Medienrunde am Mittwoch – und schiebt hinterher: „Was ja auch klar ist! Die Jungs identifizieren sich mit dem Verein. Deshalb tun wir uns auch so schwer, überhaupt Spieler abzugeben.“ Sein Tenor: Alle Mann wollen an Bord bleiben, wenn die Löwen den nächsten Anlauf in Richtung Zweite Fußball-Bundesliga unternehmen.

Einmal in Fahrt, ist Werner kaum mehr zu bremsen: „Ich habe noch nie so eine Kabine gesehen. Wie die füreinander einstehen, füreinander fighten, das ist verrückt.“ Der Unterschied zum Vorjahr? „Die Trainingsintensität ist irre. Und das liegt nicht nur an Kevin Volland und Flo Niederlechner. Auch Thore Jacobsen und Jesper Verlaat geben den Ton an, haben sich im Vergleich zum letzten Jahr nochmal gesteigert.“ Es sei sich niemand im Kader zu schade, Extrameter zu machen. Explizit nennt Werner dabei Volland. „Seine Werte im Defensivzweikampf sind der Wahnsinn.“ Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Von sieben Zweikämpfen im eigenen Drittel (Zone bis 35 Meter vor dem Löwentor) hat der 33-Jährige in dieser Saison sechs gewonnen – mehr als jeder andere in der Liga.

Die Teamchemie bei 1860 stimmt zweifelsohne. Doch dass sich die Situation einiger Ergänzungsspieler bei 1860 in den acht Wochen seit Vorbereitungsstart nicht gerade verbessert hat, weiß auch Werner: „In den nächsten zwölf Tagen kann noch viel passieren.“ Gut möglich sei beispielsweise, dass einer der jungen Löwen verliehen wird, um die so dringend benötigte Spielpraxis zu erlangen. Auch auf der Zugangsseite will Werner die Tür kurz vor dem Ende der Transferperiode nicht zumachen – am Geld scheint es nicht zu scheitern: „Wir können nachrüsten, wenn wir wollen.“ Deshalb testeten die Löwen auch Außenverteidiger Christoph Ehlich (ehemals 1860 & Unterhaching) im Training. Für eine Verpflichtung reicht es jedoch nicht. „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir ihn hinzuholen. Wir hatten nicht das Gefühl, damit ein Upgrade zu unserem Kader zu bekommen“, erklärt Werner.

Der Geschäftsführer wird sicherlich ganz froh sein, wenn die komplizierten Transferthemen am 3. September vorerst verschwinden, redet er doch ohnehin lieber über den Sport. Vor dem kniffligen Gastspiel in Aachen (Samstag, 14.03 Uhr) warnt Werner: „Das wird brutal. Die werden uns alles abverlangen.“ Eine echte Belastungsprobe, auch für den vielfach gelobten Löwen-Spirit in der Kabine.MBU

Artikel 11 von 11