„Ich war Assi und bin Assi irgendwie“

von Redaktion

Sandro Wagners Sendlinger Wurzeln

Alle tanzen nach seiner Pfeife: Sandro Wagner trainiert seit Kurzem den FC Augsburg. © Harry Langer/dpa

Augsburg – Sandro Wagner sieht seine unglamouröse Herkunft aus einem Sozialwohnungsviertel in München als eine der Stärken für den Job als Fußball-Trainer. „Ich hatte ein paar deutsche Freunde, viele arabische, türkische und Balkan-Freunde. Ich bin multikulti aufgewachsen, deswegen kann ich heute auch mit jedem“, sagte der Augsburger Bundesliga-Coach in der Bild und meinte: „Ich kann mit einem CEO eines großen Unternehmens genauso wie mit den Assis von der Straße, weil ich selbst ein Assi war und Assi bin irgendwie.“ Der 37-Jährige schilderte im Podcast „Phrasenmäher“ seine Kindheit: „Ich würde nicht sagen, dass wir nichts hatten, aber wir hatten sehr wenig. Wir waren immer in einem grauen Innenhof, wo wir gegen die Garagen geschossen haben.“

Auch wenn er heute in verschiedenen Welten unterwegs sei, bleibe der Münchner Stadtteil Sendling „immer die Essenz“, wie er meinte. „Deswegen habe ich zum Beispiel auch vor nichts Angst. Was soll mir denn genommen werden? Ich hatte früher nichts und war auch glücklich.“

Wagner übernahm im Sommer den FC Augsburg, nachdem er seinen Vertrag als Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann aufgelöst hatte. Ihn bezeichnet er als strukturell besten Coach, den er selbst als Spieler hatte. Jupp Heynckes habe indes am besten eine Mannschaft führen können. „Er hat auch im höheren Alter so eine geile Power gehabt. Seine Aura – Wahnsinn.“

Als Stürmer feierte Wagner mit dem FC Bayern zweimal die Meisterschaft, gewann einmal den DFB-Pokal. Als Chefcoach will er jetzt mehr. „Ich habe Ziele und die sind im höchsten Regal. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ich auf Strecke als Trainer erfolgreicher werde.“SID

Artikel 1 von 11