Mihambos Kritik

von Redaktion

Weitspringerin gegen Pflicht-Gentests

München – Tokio-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat scharfe Kritik an der kurzfristigen Einführung verpflichtender Gentests durch den Leichtathletik-Weltverband geübt. „Ich sehe diese Maßnahme sehr kritisch. In kürzester Zeit alle Athletinnen weltweit zu Gentests verpflichten zu wollen, ist juristisch fragwürdig, ethisch heikel und wissenschaftlich verkürzt“, sagte die Weitspringerin.

Bereits ab dem 1. September müssen Athletinnen weltweit den Nachweis ihres biologischen Geschlechts erbringen, bevor sie bei internationalen Wettbewerben antreten dürfen. Erstmals wird die Regel bei der WM in Tokio (13. bis 21. September) angewendet. Mihambo vermisst dabei die Verhältnismäßigkeit. „Für ein sehr kleines Problem werden enorme Ressourcen aufgewendet, während die wirklich drängenden Themen weiter bestehen. Wenn wir von Integrität sprechen, dann müssen wir dort genauso entschlossen handeln“, sagte die 31-Jährige.

Der SRY-Test, den World Athletics vorsieht, soll per Wangenabstrich oder Blutabnahme das Vorhandensein des Y-Chromosoms feststellen, der Weltverband bezeichnete den Test als „zuverlässigen Indikator für die Bestimmung des biologischen Geschlechts“. SID

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