Neues altes Duo: Frank Buschmann und Florian Schmidt-Sommerfeld kommentierten zusammen das Auftaktspiel. © Sky
Es werde Flutlicht – und es ward Flutlicht! Zum ersten Mal ungefähr seit Adam und Eva hat Sky gestern wieder die Freitags-Bundesliga übertragen. Aber war’s auch paradiesisch bei Bayern gegen Leipzig? Sah man, dass es gut war? Offiziell heißt das Vierstunden-Spektakel „Flutlicht-Freitag“. In Wahrheit war’s ein redefreudiger Mix aus Wortschau und Wortstudio. Quasi Wortflutlicht.
Das Gedöns: Erstmal müssen wir die Hammer-Bildqualität loben. UHD und HDR – yummi, das schaut schick aus! Die Augen hatten Freude, und die Ohren? Ja mei. Viel zu lange eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff mussten mühsam gefüllt werden. Michael Leopold erklärte die Besohlung der Spieler und führte den verwaisten Platz von Thomas Müller in der Kabine vor. Influencerin Rena Schwabl (die Schwiegertochter vom Manni) influencte. Moderatorin Britta Hofmann knipste Polaroids. Und Frank „Buschi“ Buschmann bestand darauf, dass sein Kompagnon Florian „Schmiso“ Schmidt-Sommerfeld beim Spiel keine sauren Zungen futtert. Das war süß, aber Sky war am Zeitschinden wie Aktivist Allach in der Nachspielzeit.
Der Experte: Shkodran Mustafi ist sympathisch und kompetent, hatte aber das Problem, dass man ihn kaum reden ließ. Er war der Sportfreund Stiller. Mit Platz 7 für den HSV in seinem Saisontipp bewies Musti Mut zur ungewöhnlichen Meinung. Aber meistens, wenn er reden wollte, waren die anderen schneller – wie Buschi, der Polaroid-Britta androhte: „Wenn Du so weitermachst, stecken wir Dich Samstag wieder ins Studio, und holen ne andere.“ War aber nur Spaß, denn: „Britta, ich hab Dich lieb.“
Papa und Sohn: „Es wird kein Klamauk“, versprach Buschi mit seinem (gefühlten) Filius Schmiso an der Seite. Das wurde es auch nicht. Aber das Duett stand noch unter dem Motto ARD: Alle reden durcheinander. Was fehlt, ist die klare Aufgabenverteilung zwischen Kommentator und Experte, wie Anno Tobak bei Béla Réthy und Sandro Wagner. Cindy und Bert haben besser harmoniert, aber hübsche Momente gab’s trotzdem. „Da isses! Olise, rumszackbums“, feierte Buschi das 1:0. Das 2:0 bejubelten sie gemeinsam: „Lecko mia! Mamma mio!“ (Oder war’s andersrum?). Aber das wird schon noch bei Familie Schmidt-Buschmann. Kein Grund für saure Zungen.