Bayer bittet um Geduld

von Redaktion

Ten Hags Umbruch kommt nicht voran

Bayer am Boden: Hincapie (l.), Flekken. © dpa

Leverkusen – Irgendwie hatte Erik ten Hag es schon geahnt. Überrascht schien der neue Coach von Bayer Leverkusen nach dem fatalen Fehlstart inmitten des XXL-Umbruchs jedenfalls nicht zu sein. Ein derart tiefgreifender Umbau, wie ihn die Rheinländer seit dem Sommer vorantreiben, gehe schließlich „nicht von einem Tag auf den anderen“ vonstatten, sagte der Niederländer, der all die Ungeduldigen im Umfeld zur Geduld mahnte: „Fußball ist kompliziert.“ Seine Forderung? „Es braucht Zeit.“

Es war ein Satz, der nach dem 1:2 (1:1) der Werkself gegen die TSG Hoffenheim immer wieder fiel. Die Fans bewiesen mit ihrem aufmunternden Applaus für ihr runderneuertes Team immerhin ein feines Gespür. „Wir können nur um Geduld bitten“, sagte der neue Torhüter Mark Flekken – wohl wissend, „dass du in diesem Geschäft nicht immer die Zeit bekommst“.

Wie harmlos Bayer offensiv agierte und wie anfällig sich die Defensive präsentierte, überraschte dennoch. Zumal nur drei Zugänge in der Startelf standen. „Wir waren überall einen Tick zu spät, das hat nicht unbedingt etwas mit neuen oder alten Spielern zu tun“, sagte Kapitän Robert Andrich, nachdem Leverkusen die Führung durch Jarell Quansah (6.) verspielt und es Fisnik Asllani (25.) sowie Tim Lemperle (52.) deutlich zu einfach gemacht hatte. Man müsse sich „an die eigene Nase“ fassen.

Ohnehin sollte der Neuanfang „intern nicht zu lange als Ausrede“ benutzt werden, forderte Flekken nach einem Spiel, „in dem nicht alles schlecht war, aber auch definitiv nicht viel gut“. Besserung erhoffen sie sich bei Bayer durch eine zeitnahe Rückkehr der Verletzten, Rekordeinkauf Malik Tillman, der künftig offensiv für kreative Akzente sorgen soll, verpasste allerdings fast die gesamte Vorbereitung und benötigt Zeit. Wie so viele in Leverkusen. Ten Hag fordert: „Wir müssen ruhig bleiben.“SID

Artikel 1 von 11