ZUM TAGE

Neue Saison, alte BVB-Probleme

von Redaktion

Dortmunder Saisonstart

Es wäre an dieser Stelle ein Leichtes, Borussia Dortmund ein Déjà-vu nachzusagen angesichts dessen, was der BVB zum Bundesliga-Start in der Partie beim FC St. Pauli erlebte. Denn beim 3:3 am Millerntor verdaddelten die Schwarz-Gelben eine vermeintlich komfortable Führung, hatten gegen einen gut organisierten, aber ansonsten eher limitierten Gegner in vielen Phasen nicht das nötige Tempo und die nötige Kreativität – und handelten sich recht plump einen Platzverweis ein, der den knappen personellen Spielraum von Trainer Niko Kovac weiter einschränkt.

Vieles davon ist den Dortmundern in der vergangenen Spielzeit und in Teilen schon in den vergangenen Jahren gegen vermeintlich kleinere Gegner immer wieder passiert, vor allem in Hinrunden – weshalb von einem Déjà-vu keine Rede sein kann. Denn ein solches definiert der Duden als „Erinnerungstäuschung“. Umso hartnäckiger drängt sich nach den Eindrücken aus Hamburg die Frage auf, ob und was der BVB nach der bisweilen chaotischen Vorsaison gelernt hat.

Sicher: Andere Topteams haben den Auftakt noch tiefer in den Sand gesetzt, siehe Leipzig (0:6 in München) oder Leverkusen (1:2 gegen Hoffenheim). Apropos Leverkusen: Der Werksclub gab jüngst binnen knapp einer Stunde genauso viele Neuverpflichtungen bekannt wie bis dahin der BVB in mehr als drei Monaten seit dem Ende der abgelaufenen Saison, nämlich zwei (Loic Badé und Claudio Echeverri hier, Jobe Bellingham und Patrick Drewes dort) – zurückgekehrte oder fest verpflichtete Leihspieler ausgeklammert.

Immerhin: Endlich scheinen auch die Dortmunder Verantwortlichen den Ernst der Lage zu erkennen und stehen kurz vor einem Transfer-Doppelpack. Der vergangene Saison ausgeliehene Sechser Carney Chukwuemeka befindet sich kurz vor einem festen Wechsel zum BVB, 25 Millionen Euro Ablöse stehen dafür im Raum. Außerdem soll dessen Teamkollege Aaron Anselmino vom FC Chelsea ausgeliehen werden. Der Innenverteidiger wäre eine dringend benötigte Soforthilfe für die Defensive.

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