London Calling: Xavi Simons will zu Chelsea. © dpa
Leipzig – Ein arbeitsreicher Sommer hatte sich für RB Leipzigs Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer beim selbst ausgerufenen Aufbruch ohnehin angekündigt. Nach dem 0:6-Auftaktdebakel gegen den FC Bayern könnte man am Leipziger Cottaweg auch gleich von Aufräumarbeiten sprechen. Nur wenige Tage bleiben RB Leipzig, um den immer noch über 30 Profis umfassenden Kader auszudünnen und zugleich qualitativ für höchste Ansprüche, sprich Champions-League-Qualifikation, aufzumöbeln.
Von Wettbewerbsfähigkeit war nichts zu spüren. Das rief dann auch den globalen Fußballchef von Red Bull auf den Plan, der nach Leipzig düste und sich vor Ort ein Bild machen wollte. Dabei vermied es Jürgen Klopp vehement, sich vor die Mannschaft zu stellen und somit vielleicht seinen favorisierten Trainer Ole Werner auch nur ansatzweise zu schwächen.
Primär ging es vor dem Deadline Day am 1. September um das große Ganze. Neu-Kapitän David Raum stellte schon nach dem ersten Spiel die Mentalitätsfrage. Zugleich will der Nationalspieler vorangehen. „Wir müssen auch schauen, dass wir für das Wochenende gegen Heidenheim jeden wieder in die Spur kriegen“, meinte der Außenverteidiger.
Ob Xavi Simons dann noch im Kader ist, ist offen. In München lief er einmal mehr seinen eigenen Ansprüchen hinterher. Mit dem FC Chelsea soll er sich persönlich einig sein. Doch ist der Club-Weltmeister gewillt, die kolportierte Ablöse von rund 70 Millionen Euro zu zahlen? Ein offizielles Angebot liegt bei RB noch nicht vor, wird aber in Kürze erwartet.
Auch bei den möglichen anderen Verkaufskandidaten hatte Leipzigs Sport-Geschäftsführer Schäfer immer wieder betont, dass er laufende Verträge respektiere, den Spielern aber klar die Zukunft bei RB aufzeige. So ist es auch bei Timo Werner. Die RB-Verantwortlichen wollen Werner wie zuvor André Silva (zum FC Elche) und auch Lukas Klostermann von der satten Gehaltsliste bekommen. Ein weiterer Kandidat ist dafür Eljif Elmas, der vor einer Rückkehr zum SSC Neapel stehen könnte. Dem Vernehmen nach haben neben Kevin Kampl und Amadou Haidara auch Lutsharel Geertruida und Arthur Vermeeren (trotz Vertrags bis 2029) keine große Perspektive mehr.
Sollte sich auf der Abgangsseite noch etwas bewegen, könnte Leipzig auch bei Neuzugängen aktiv werden. Chelsea-Stürmer Christopher Nkunku, der in Leipzig die erfolgreichste Zeit in seiner bisherigen Karriere erlebte, könnte im Zuge des Xavi-Deals zu RB zurückkehren. Und auch beim 22 Jahre alten Harvey Elliott vom FC Liverpool könnten Kontakte des globalen Fußball-Chefs hilfreich sein.DPA