Wehe(n), das geht schief!

von Redaktion

Zuletzt bittere Pleiten: Bayern will Pokal-Bilanz aufbessern

2023: Tuchel nach Aus im Viertelfinale. © IMAGO

2020: In Kiel war für das Star-Ensemble des FC Bayern schon in Runde zwei Schluss. © Imago

2024: Beim Pokal-Aus gegen Leverkusen sah Manuel Neuer die Rote Karte. Ersatztorwart Daniel Peretz konnte die Niederlage nicht verhindern. © IMAGO/Bratic

München/Wiesbaden – Eine derart lange Serie gab es für den FC Bayern zuletzt im vergangenen Jahrhundert: Zwischen 1986 und 1998 konnten die Münchner ganze zwölf Jahre keinen Triumph im DFB-Pokal feiern. Heute, im Jahr 2025, ist der letzte Erfolg fünf Jahre her (2020 mit 4:2 im Finale gegen Leverkusen gewonnen). Damit diese unglückliche Serie im Mai 2026 endet, brennt der deutsche Rekordmeister auf sein heutiges Pokalduell gegen Wehen Wiesbaden (20.45 Uhr, ZDF und Sky) – und will den Drittligisten auf keinen Fall unterschätzen!

„Es ist nicht nur ein normales Spiel. Der Hunger ist noch größer, die Zeit seit dem letzten Titelgewinn ist noch länger geworden“, erklärte Vincent Kompany auf der Pressekonferenz am Dienstag. Der Trainer will die Partie, die für ihn schon ein erstes „Finale“ darstellt, selbstbewusst angehen, musste sich für die Match-Vorbereitung aber erstmal einlesen: „Ich weiß, dass es in der Nähe von Frankfurt ist, ich muss es erstmal geographisch suchen. Was sie sehr gut machen, sind die Konter. Das machen sie auf einem sehr hohen Niveau, mit einem oder zwei Kontakten“, erklärte Kompany. „Sie haben Jungs, die das Gefühl für die Räume haben. Daher sind sie auch gefährlich. Natürlich sind wir der Favorit. Es geht darum, wie eine Mannschaft lebt, und das machen sie gut. Die Vorfreude ist da, es geht nicht nur um die Spiele in der Allianz Arena. Es ist auch geil, mal in solchen Stadien zu spielen.“

Doch natürlich begleitet den Rekordmeister auf seiner Pokalreise nicht nur Vorfreude. Nach den unglücklichen Leistungen in den vergangenen Jahren sind die Sinne geschärft, um ein erneutes frühes Ausscheiden dringend zu verhindern. Schließlich war ein Großteil der Pokalpleiten mehr als vermeidbar: Im Achtelfinale gegen Leverkusen (0:1) holte sich Manuel Neuer vergangene Saison früh eine Rote Karte, anschließend gab der FCB die Partie aus der Hand und schied in der heimischen Allianz Arena aus.

Im Jahr zuvor, in der Saison 2023/24 war derweil schon in der zweiten Runde in Saarbrücken (1:2) Schluss und Thomas Tuchel stand erstmals öffentlich in der Kritik. Schließlich sind die Münchner schon kurz nach dessen Amtsantritt im März 2023 ebenfalls aus dem Pokal geflogen – damals im Viertelfinale gegen Freiburg (1:2).

Die bittersten Erinnerungen sind aber wohl die zwei Jahre davor: Im Oktober 2021 spielt sich Gladbach in der zweiten Pokalrunde regelrecht in einen Rausch und kegelt den FC Bayern mit 5:0 (!) aus dem Wettbewerb – eigentlich wollte der FCB dort das Zweitrunden-Aus im vorherigen Jahr gegen Kiel wieder gutmachen, als die Bayern gegen Holstein sensationell im Elfmeterschießen rausgeflogen sind (7:8).

Um es heute besser zu machen, fordert Kompany für die neue Pokal-Saison ein anderes Auftreten: „Man muss Selbstvertrauen haben. Wir wissen, dass wir von der Qualität die beste Mannschaft in Deutschland sind. Das reicht aber nicht“, weiß der Trainer. „Pokal heißt auch, es mehr zu wollen als die anderen. Die Motivation muss immer da sein, auch gegen unterklassige Mannschaften, nur so kannst du vermeiden, dass du Fehler machst.“

Daher will Kompany auch nicht rotieren. Lediglich Jonas Urbig darf im Tor für Manuel Neuer ran.V. TSCHIRPKE

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