Rauschende Siegesnacht der Deutschen

von Redaktion

Mit bandagiertem Oberschenkel: Siegemund steht in Runde zwei. © IMAGO/Hasenkopf

New York – Alexander Zverev drückte bei der Analyse aufs Tempo. Die Uhr in der Umkleidekabine des gewaltigen Arthur Ashe Stadiums tickte an halb zwei vorbei. Und in der Stadt, die niemals schläft, wollte zumindest Zverev endlich ins Bett. Das durfte er dann auch mit dem Gefühl zuversichtlicher Zufriedenheit: Nach Monaten voller Fragezeichen hatten die ersten drei Sätze der US Open in New York schon erhoffte Antworten geliefert.

„Ehrlich gesagt: Es war nicht immer großartig heute“, sagte der 28-Jährige nach seinem 6:2, 7:6 (7:4), 6:4-Auftaktsieg gegen den zähen Chilenen Alejandro Tabilo: Erst um 0.48 Uhr Ortszeit hatte er im größten Stadion der Tenniswelt eine knackige Nachtschicht beendet. „Ich bin heute durchgekommen, das ist die Hauptsache“, sagte Zverev am Platzmikro. Und er erzählte, dass er auch Unterstützung von Rafael und Toni Nadal bekommt. „Ich bin mit Toni und mit Rafa in Kontakt“, sagte der Weltranglisten-Dritte.

Nach seinem Erstrunden-Aus in Wimbledon hatte sich der Weltranglisten-Dritte auf Hilfe außerhalb des gewohnten Familienclans eingelassen. Das gemeinsame Training auf Mallorca mit Toni Nadal, Erfolgscoach und Onkel des zurückgetretenen Topstars, mündete noch nicht darin, dass ihn der Coach auf Turniere begleitet. Toni Nadal sei verplant, wiederholte Zverev. „Wir werden schauen, wo es dann in der Zukunft hingeht.“ Nun trifft er in seinem zweiten Match erst einmal auf den Briten Jack Fearnley, den er 2025 schon zweimal geschlagen hat – unter anderem auf dem Weg ins Finale der Australian Open.

Zverevs Erfolg war der späte Abschluss eines makellosen deutschen Tennistages in New York. Zuvor hatte am Dienstag Daniel Altmaier nach einem 4:46-Stunden-Krimi gegen den Serben Hamad Medjedovic (6:7, 7:5, 7:6, 6:7, 6:4) die zweite Runde erreicht, wo Stefanos Tsitsipas wartet. „Grand-Slam-Turniere sind eben ein anderer Sport, solche Matches liegen mir“, sagte der French-Open-Achtelfinalist.

Bei den Frauen gewannen Eva Lys (6:0, 7:5 gegen Francesca Jones) und Laura Siegemund (7:6, 2:6, 6:3 gegen die an 20 gesetzte Diana Schnaider) ihre Auftaktmatches. Während Lys „Erlösung und unglaubliche Freude“ verspürte, war es bei der 37 Jahren alten Siegemund schiere Genugtuung. „Nach Cincinnati konnte ich wegen einer Oberschenkel-Verletzung zehn Tage nicht trainieren. Und dann hier eine solche Partie abzuliefern, darauf bin ich sehr stolz“, sagte die Wimbledon-Viertelfinalistin.DPA

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