WM-Qualifikation ohne einen Zweifel

von Redaktion

Julian Nagelsmann benennt einen Kader mit drei Neulingen – Vorläufiger Verzicht auf Sané

Widerstände überwunden und nun im Nationalteam: Finn Dahmen aus Augsburg. © IMAGO

Frankfurt/München – Jetzt müssen die deutschen Fußballfans wieder ein paar neue Namen verinnerlichen – und sich in einer komplizierten Schreibung üben: Nnamdi. Das ist der Vorname des Frankfurter Verteidiger Collins. Nnamdi Collins habe „einen guten Körper, was das Verteidiger-Gen angeht“ und eine gute U21-EM gespielt, erklärte Bundestrainer Julian Nagelsmann die erstmalige Berufung des 21-jährigen gebürtigen Düsseldorfers ins A-Team. Noch ein Vorzug: „Er hat schon Innen- und Außenverteidiger gespielt. Bei uns wird‘s vielleicht eine Mischung.“

Collins war die größte Überraschung. Paul Nebel vom FSV Mainz 05 war schon einige Male genannt worden, nachdem er vergangene Saison sowohl in der Bundesliga als auch bei der U21 geglänzt hatte. „Defensiv supergallig“, charakterisiert Nagelsmann ihn und erwartet, dass der 22-Jährige in den Trainingseinheiten für die Spiele in der Slowakei (nächster Donnerstag) und gegen Nordirland (Sonntag in einer Woche in Köln) „Betrieb machen wird“. Schon einmal auf Abruf nominiert war der Augsburger Torhüter Finn Dahmen, der nun erstmals bei den Top Drei dabei ist, weil Marc-Andre ter Stegen verletzt ausfällt. „Finn ist nicht alles in die Wiege gelegt worden. Er hat ein interessantes Profil, er hat Widerstände überwinden müssen“, so der Bundestrainer. Dahmen (27) ist erst seit Januar unumstrittener Stammkeeper des FC Augsburg, großgeworden war er beim FSV Mainz 05. Mütterlicherseits hat er auch die britische Staatsbürgerschaft – und bevor der traditionell torhüterschwache englische Verband zuschlägt, bringt sich der DFB in Position. Allerdings: Die ersten beiden WM-Qualifikationsspiele wird Oliver Baumann bestreiten. Belohnung für „superkonstantes Niveau über Jahre“ und seine „Superakzeptanz in der Truppe“.

Slowakei, Nordirland und Luxemburg, die Nummern 52, 71 und 92 der Weltrangliste – da ist die Erwartung klar, dass Deutschland Erster in der Gruppe wird und sich direkt für das 48-Nationen-Turnier 2026 in den USA, Mexiko und Kanada qualifiziert. „Wir wollen diese sechs Spiele so gestalten, dass wir keinen Zweifel lassen“, sagt Nagelsmann. Er will „volle Überzeugung“ erleben, den Rhythmus aufbauen, am Ende der Strecke im November soll kein „Wir haben‘s gerade so geschafft“ stehen.

Ein prominenter Name, der im 23er-Kader fehlt: Leroy Sané, der derzeit bei Galatasaray Istanbul die Begeisterung um seine Person genießt. Dem Ex-Münchner hat Nagelsmann mitgeteilt, „dass er jetzt in einer Liga spielt, die einen Ticken schlechter ist, und er da mehr auffallen, Tore schießen und Vorlagen geben muss. um bei uns reinzurutschen“.GÜNTER KLEIN

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