Endlich mit Lena

von Redaktion

Bayern-Frauen erstmals mit Oberdorf im Supercup

„Da bin ich wieder“: Lena Oberdorf. © Hoppe/dpa

Karlsruhe – Eigentlich hätte für die Ankündigungsplakate beim Supercup der Frauen ein einziges Konterfei gereicht. Jenes von Lena Oberdorf. Als am 16. Juli 2024 beim EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich in Hannover das Kreuzband und der Meniskus der Starspielerin kaputtgingen, konnte ja niemand ahnen, dass bis zum ersten Pflichtspieleinsatz mehr als 13 Monate vergehen würden. Nun richten sich beim Kräftemessen zwischen Meister FC Bayern und Vizemeister VfL Wolfsburg in Karlsruhe (Samstag 14 Uhr/ZDF und MagentaSport) alle Blicke auf die kernige Mittelfeldspielerin.

Niemand tat die lange Zwangspause mehr weh als dieser leidenschaftlichen Fußballerin, die im FCB-Vereinsmagazin sagte: „Es war die Hölle.“ Um die hohe Erwartungshaltung zu bekämpfen, sagt sie sich: „Ich muss mir Zeit geben, um wieder auf mein altes Niveau zu kommen. Das geht nicht von heute auf morgen.“ Sie hat sich zur Ablenkung als DJ ausprobiert, wieder Gitarre gespielt, einen Podcast aufgelegt und einen Hund zugelegt, der sogar einen eigenen Instagram-Kanal bekommen hat.

Als Bundestrainer Christian Wück die 51-fache Nationalspielerin Ende Mai zur Länderspielmaßnahme nach Bremen lud, wirkte sie trotz der engen Verbundenheit zu ihren Mitspielerinnen noch wie ein Fremdkörper. Der Verzicht auf die Abräumerin für die EM-Mission war die einzig logische Konsequenz. Nun aber ist die gebürtige Gevelsbergerin einen Schritt weiter.Bei den Testspielen gegen Real Madrid (4:1) und Olympique Lyon (1:4) kam „Obi“ bereits zum Einsatz. Der neue Bayern-Coach José Barcala sagte am Donnerstag in der digitalen Pressekonferenz: „Sie wird besser und besser. Sie kann spielen.“ Womit es ihr immerhin besser geht als Giulia Gwinn nach ihrer Innenbandverletzung aus der EM.

Genau wie bei den Männern gehen auch die FCB-Frauen als haushoher Favorit in eine Saison, in der der FC Bayern am übernächsten Samstag (6. September) gegen Bayer Leverkusen vor einer neuen Rekordkulisse die Saison eröffnet. 44 000 Tickets sind für die erste Begegnung in der Arena verkauft. Für den Supercup sind bislang rund 15 000 Karten abgesetzt – der DFB hofft noch, dass es am Ende im Wildparkstadion 20 000 Besucher werden.

Die Bayern haben bis auf Sydney Lohmann (Manchester City) keine Leistungsträgerin verloren. Im Grunde schaffen es nur noch die Münchnerinnen, ihre Topspielerinnen zu halten. Der Verfolger VfL Wolfsburg hat – wie der Bundesliga-Dritte Frankfurt – einen gewaltigen Umbruch hinter sich, so dass der FCB erster Anwärter auf das nationale Triple aus Supercup, Meisterschaft und DFB-Pokal sind.

Wölfe-Trainer Stephan Lerch lässt sich nicht beirren: „Wir wollen der hungrige Herausforderer sein“, beteuerte Stephan Lerch, FRANK HELLMANN

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