Tampere – Andreas Obst schleckte Wassermelone. Dennis Schröder zockte an der Konsole. Die Fans applaudierten ihren Helden beim kleinen Fest. Der Tag nach dem Auftaktsieg der deutschen Basketballer diente dem Müßiggang, aber auch den drängenden Fragen vor Spiel zwei der Europameisterschaft gegen Schweden am heutigen Freitag (12.30 Uhr).
Wann kehrt der Bundestrainer zurück? Nicht an diesem Wochenende. Noch befindet sich Alex Mumbru im Krankenhaus in Tampere mit einem Infekt im Bauchraum. „Gerade ist alles im Griff“, sagt Teamarzt Oliver Pütz. Ambulanz und Notarzt hatten ihn am Montag in die Klinik gebracht, nachdem tagelanges Unwohlsein in akute Schmerzen umschlug. Im deutschen Team stellen sie sich drauf ein, dass er in der Vorrunde gar nicht mehr zurück kommt. Doktor Pütz sagt: „Es kann relativ zügig gehen – oder sich hinaus zögern.“ Fürs erste hat er in der Klinik zu bleiben.
Kann Isaac Bonga spielen? Ja. Die Knieverletzung in den letzten Zügen des Montenegro-Spiels stellte sich als weniger schlimm heraus. „Sieht deutlich besser aus als direkt nach dem Spiel“, sagt Alan Ibrahimagic, der Interims-Bundestrainer. Am Tag danach durchlief Bonga bereits wieder das Vorbereitungsprogramm für das Spiel gegen Schweden.
Warum muss der Weltmeister immer zur Unzeit ran? Leere Halle, entsprechend wenig Stimmung, durchwachsene Einschaltquoten (im Schnitt 500 000 bei RTL) und Unmut bei den Basketballern: Die frühen Anwurfzeiten der Deutschen am Nachmittag sind das Ärgernis der ersten EM-Tage. „Da hätte man schon bessere Zeiten kriegen können als Weltmeister“, stellte Kapitän Dennis Schröder fest. Kollege Andreas Obst fand es „sehr schade, dass wir nicht die Prime-Time-Zeiten bekommen“. Nur gegen Finnland am Mittwoch tritt das DBB-Team zur Ortszeit 20.30 Uhr an.
Die Ausrichter haben Wahlfreiheit bei der Ansetzung der Spiele. Während die Letten ihre Partien lieber spätnachmittags austragen, entschieden sich die Finnen für die Abendtermine.
Was muss man über Schweden wissen? Als Außenseiter angereist, überraschten sie gegen Finnland (90:93), hätten beinahe gewonnen. Vor allem ihre Offensive, die ohne großen Star daher kommt, kann gefährlich werden. Steht Deutschlands Defensive, wird’s der nächste lockere Sieg. ANDREAS MAYR