Bleibt gelassen: Bremens Trainer Horst Steffen. © afp
Bremen – Wenn Horst Steffen die aktuelle Situation bei Werder Bremen nerven sollte, lässt sich das der Cheftrainer des norddeutschen Fußball-Bundesligisten nicht anmerken. Zahlreiche Leistungsträger, die verletzt sind, ein Kader, an dem noch bis Transfer-Deadline am Montag gebaut werden muss, und mit dem 1:4 bei Eintracht Frankfurt zum Bundesliga-Auftakt, der nicht gerade Anlass zur Zuversicht für die weitere Fußball-Saison gibt. Ein schwieriger Start für Steffen in seine erste Spielzeit als Bundesliga-Trainer.
Doch der 56-Jährige will zumindest nach außen nicht zeigen, ob die Situation ihn belastet. „Es ist für mich kein Neuland. Ich bin schon lange dabei und war Spieler und eben auch Trainer“, sagte er zur Partie am Samstag (15.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen.
Er habe solche Situationen schon erlebt und sie überstanden. „Ich sitze hier immer noch ganz gut und fröhlich. Insofern gibt es Situationen, die sind besonders und herausfordernd, und das sehe ich total in dieser Situation“ meinte Steffen. „Wir hatten einige Spieler, die vielleicht sonst nicht so früh gespielt hätten“, sagte er weiter. Er sei gespannt, wie die Jungs das machen. „Also ich bin eher motiviert und herausgefordert und sage: «Hey, gucken wir mal, was wir da am besten draus machen.“
Zu Steffens „Jungs“, auf die er gespannt ist, gehört Karim Coulibaly. Der 18-Jährige wird Kapitän Marco Friedl ersetzen. Der Abwehrchef hatte sich in Frankfurt eine Knieverletzung zugezogen und steht gegen Leverkusen nicht zur Verfügung. „Ich glaube, wir haben ihn alle gemeinsam beobachtet in der Vorbereitung, sodass da große Zuversicht herrscht, dass das ein sehr, sehr guter Spieler ist, der jetzt zu seinem Startelf-Debut kommen wird“, sagte Steffen. Er sei ein Qualitätsspieler. „Er hat ein gutes Verteidigen, ein gutes Zweikampfverhalten, eine ordentliche Größe“, meinte der Trainer. „Herausragend sind sicherlich auch Aufbauspiegelpässe, die er findet.“ Er habe große Zuversicht, dass Coulibaly „ein tolles Spiel machen wird“.
Werder Bremen hat auf die Personalnot reagiert und sich in dieser Woche die Dienste des japanischen Nationalspielers Yukinari Sugawara gesichert. Er soll auch der rechten Außenverteidigerposition spielen und wird seine Bundesliga-Premiere gleich in der Startelf erleben.
„Er ist ein guter Fußballer, der schon Spielsituationen löst im Training, die schwierig sind und dementsprechend eine Spielintelligenz da ist“, sagte Steffen über den Neuzugang. „Aufgrund seiner Spielintelligenz sind wir da sicherlich gut besetzt.“
Bis zum Ende der Transferperiode am 1. September soll sich noch etwas tun. Der Schweizer Außenverteidiger Isaac Schmidt war am Donnerstag bereits in Bremen. DPA