Tyrique George (rechts) ist bei Chelsea bis Sommer 2027 unter Vertrag. © IMAGO/Aslim
Sportvorstand Max Eberl möchte Chelseas Nicolas Jackson per Leihe holen. © IMAGO/Fletcher
München/London – Zumindest den Humor hat Vincent Kompany nicht verloren. Zum Abschluss der Pressekonferenz am Freitag bekam der Bayern-Trainer eine Frage eines TV-Praktikanten zum heutigen Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg (18.30 Uhr/Sky) gestellt. Der Belgier, dem seitens des Vereins weitere Star-Einkäufe verwehrt werden, wollte wissen, was dieser Job bedeute. „Kurzfristig, ein halbes Jahr“, klärte der Praktikant auf. Kompany scherzte: „So wie ein Leihspieler…“ Immerhin: ein solcher ist gerade im Anflug. Zudem könnte ein Juwel folgen.
Nach Merkur-Informationen ist Chelsea-Juwel Tyrique George ein neuer Name auf der Liste des FC Bayern. Der 19-Jährige kann offensiv variabel eingesetzt werden. George gilt momentan als eines der größten Talente der Londoner. In der Vorsaison hatte er auch einen Anteil am Conference-League- und Club-WM-Gewinn. Problem: Chelsea möchte – Stand jetzt – allerdings nur verkaufen, der FC Bayern aber nur leihen.
Unterdessen befinden sich die Verhandlungen zwischen Chelsea und dem FC Bayern für Nicolas Jackson auf der Zielgeraden. Der Deal soll kurz vor dem Abschluss stehen. Mit dem Angreifer sind sich die Münchner Verantwortlichen um Sportvorstand Max Eberl weitgehend einig. Offen ist noch, wie teuer die Leihe wird und ob sie eine Kaufoption beinhalten wird. Die Zeit drängt. Am Montag schließt das Transferfenster in Deutschland.
Jackson steht noch bis 2033 bei Chelsea unter Vertrag. Doch der Premier-League-Club legte ihm nahe, sich einen neuen Verein zu suchen. In 81 Pflichtspielen erzielte der Senegalese 30 Tore für die Londoner und bereitete zwölf Treffer vor.
Nach tz-Informationen ist Jackson in Bayerns dünnem Kader als Backup für Superstürmer Harry Kane eingeplant. Alternativ kann der 24-Jährige auch gemeinsam mit dem spielstarken Engländer, der sich ohnehin gerne fallen lässt, im Angriffszentrum agieren. Das ermöglicht Trainer Vincent Kompany die Option, mit Serge Gnabry, der bisher in der noch jungen Saison als Zehner spielte, auch als Ersatz für Linksaußen Luis Diaz zu planen.
Nach dem Abgang von Kingsley Coman, der ohne Not für 24 Millionen Euro an Al-Nassr verkauft wurde, ging Eberl davon aus, den Erlös des Flügelflitzers für einen neuen Star investieren zu dürfen. Der mächtige Aufsichtsrat um Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge war anderer Meinung und erteilte den Auftrag, einen Spieler per Leihe zu verpflichten.
Am vergangenen Freitag nach dem 6:0 zum Bundesliga-Auftakt gegen RB Leipzig sagte Eberl angesprochen auf Jackson zwar noch: „Der ist raus aus der Nummer – wir schauen mal, was auf dem Markt passiert.“ Rund um das DFB-Pokalspiel in Wehen (3:2) klangen die Aussagen des Sportvorstands anders.
„Wenn wir einen Spieler finden, der körperlich bereit ist, der Tore machen kann, Assists gemacht hat und Erfahrung gesammelt hat, den Spieler würden wir gerne leihen“, so Eberl. Auf die Nachfrage, ob Jackson dies könne, sagte er: „Wenn ich seine Vita lese, dann kann er das.“
P. KESSLER, M. BONKE