Hoeneß verstimmt

von Redaktion

VfB: Verkauf von Woltemade wirkt nach

Sportliche Ziele in Gefahr: Sebastian Hoeneß. © IMAGO

Stuttgart – In den ersten Momenten nach dem ersten Spiel ohne Nick Woltemade wirkte Sebastian Hoeneß erleichtert. Der Trainer des VfB Stuttgart umarmte jeden, der ihm über den Weg lief. Es dauerte nach dem mühsamen 1:0 gegen Mönchengladbach freilich nicht lange, bis sich seine Miene wieder verdüsterte. Hoeneß bleibt verstimmt, weil seine Vorgesetzten nicht so gehandelt haben, wie es besprochen war.

Der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle und Sportvorstand Fabian Wohlgemuth ließen nichts unversucht, den Nacht-und-Nebel-Verkauf von Woltemade für bis zu 90 Millionen Euro an Newcastle United zu rechtfertigen. Er verstehe die Kritik von Hoeneß, „so ein Transfer schließt natürlich auch ein, dass nicht alle Hurra schreien“, sagte Wohlgemuth. Und ja, „auch bei mir ist es so, dass da logischerweise zwei Herzen in meiner Brust schlagen“. Es sei nun mal so, dass der VfB „natürlich ein Fußballclub, aber darüber hinaus ein Wirtschaftsunternehmen“ sei. Und so erhält der VfB nun bis zu 90 Millionen Euro für einen Spieler, den er für lau bekommen hat. Zuvor hatte ihm schon der Wechsel von Enzo Millot nach Saudi-Arabien 30 Millionen Euro eingebracht. Aber: Der sportliche Preis ist hoch. Zumal Deniz Undav gegen Gladbach mit einer Verletzung am Knie ausgewechselt werden musste. Ausfallzeit bis sechs Wochen.

Gegen Gladbach ging es gerade noch mal gut – weil Hoeneß auf der Bank einen Spieler fand, der für Erleichterung sorgte. Der 20 Jahre alte Spanier José María Andrés Baixauli, genannt Chema Andrés oder Chema, erzielte per Kopf das Tor des Tages (79.). Aber ob nun Chema, für drei Millionen von Real Madrid geholt, und Badredine Bouanani, der für 20 Millionen Euro von OGC Nizza abgelöst werden soll, die Defizite beheben können? Wirtschaftsunternehmen hin oder her: „Am Ende geht es aber darum“, betonte Hoeneß, „dass wir unsere sportlichen Ziele nicht außer Acht lassen dürfen.“SID

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