Sich nochmal den Fitness-Tracker überzustülpen und im Flutlicht eine Einheit zu absolvieren, während der Rest des Teams schon duschen darf, gehört nicht zu den liebsten Disziplinen eines Profi-Fußballers. Aber am Samstagabend mussten sie da alle durch: Lennart Karl, Wisdom Mike und Jonah Kusi-Asare gehörten zu den Spielern im Kader des FC Bayern, die beim 3:2 (2:0) gegen den FC Augsburg keine Minute Spielzeit bekommen hatten – also hieß es nach Schlusspfiff: laufen, laufen, laufen. Im Kopf bei dem anderen mit Sicherheit die Frage, die nur Vincent Kompany beantworten kann: Warum?!
Drei Einwechslungen hatte der Trainer vorgenommen – und nur auf gestandene Profis gesetzt. Raphael Guerreiro, Sacha Boey und Aleksandar Pavlovic sollten in der hitzigen Schlussphase dabei helfen, den am Ende knappen Sieg über die Zeit zu retten, während für die Bubis nur die Bank blieb. Allen voran Karl, unter der Woche in Wiesbaden noch in der Startelf, rutschte immer tiefer in seinen Sitz. Und die Worte, die Max Eberl nach Schlusspfiff über die Offensive verlor, gaben kaum Anlass zur Hoffnung. „Wir könnenr keine neuen Impulse bringen“, sagte der Sportvorstand. Dabei hätte Karl ja Zug zum Tor – und womöglich auch mehr Glück als Luis Diaz, Serge Gnabry und Michael Olise, die haufenweise Chancen vergaben.HLR