Chancentod oder Unterschiedsspieler?

von Redaktion

Diaz verballert viel, aber trifft trotzdem regelmäßig – Kompany: „Er ist immer aktiv“

Maximilianstraße als Laufsteg: Diaz. © instagram

Neue Einkleidung: Diaz beim Shoppen. © instagram

Ins Netz gegangen: Diaz nach der vergebenen Großchance in Augsburg, die hinterher in Dauerschleife gezeigt wurde. © Hörmann/HIMAGO

München – Nein, nein, nein! Einen Vergleich wollte Vincent Kompany nicht ziehen. „Er erarbeitet sich viele seiner Chancen selbst. Er ist immer dabei, immer gefährlich“, sagte der Trainer des FC Bayern, als er nach dem 3:2 beim FC Augsburg auf die durchwachsene Leistung von Luis Diaz angesprochen wurde. Der Neuzugang hatte mal wieder einen Treffer erzielt, war zum „Man of the Match“ gewählt worden und hatte sein Scorer-Konto im Bayern-Trikot auf fünf hochgeschraubt. Aber er stand auch sinnbildlich für diverse vergebene Großchancen der Bayern – wie in den vergangenen fünf Jahren eben: Leroy Sané.

Das beste Beispiel dafür gab es bereits nach 25 Sekunden. Wie schon in Wiesbaden hatte Diaz in der ersten Minute die Führung auf dem Fuß, vergab aber frei vor dem leeren Tor. Kapitän Manuel Neuer hofft für die Zukunft auf „mehr Glück, dann wird er diese Tore auch machen“. Und Kompany stellte sich gleich mit breiter Brust vor den Kolumbianer. Wie könne man, fragte der Coach, „jemandem, der sich immer wieder in Position bringt, vorwerfen, dass er nicht alles trifft“? Für ihn sei es wichtiger, „dass er im richtigen Moment ein Tor schießt, anstatt in einem Spiel vier bis fünf Tore und dann fünf Monate nicht mehr“.

Einer dieser richtigen Momente wäre allerdings die erste Minute in Augsburg gewesen – diverse weitere hatte es gegeben, als der zum FCA zum Anschluss getroffen hatte und Diaz eine Konterchance nach der anderen verballerte. Viele Bälle wurden – weil vorhersehbar – zudem von den Schwaben abgefangen, glücklich wirkte Diaz am Ende nicht.

Vielleicht ganz gut, dass viel Zeit zum Nachdenken nicht blieb. Im Nationaldress geht es weiter, ehe er ab Mitte kommender Woche wieder München-Vibes genießen kann. Dass er die mag, zeigte der jüngste Post des 28-Jährigen. Shopping-Tour auf der Maximiliansstraße, nettes Zimmer im Bayerischen Hof: lässt sich schon aushalten. Mit Rückendeckung von allen Seiten umso mehr.H. RAIF, M. BONKE

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