Fassungslos: Taylor Townsend. © Smith/DPA
New York – Ihr Matchball-Drama rührte die amerikanische Tennisspielerin Taylor Townsend bei den US Open zu Tränen – doch Trost bekam sie schnell von ihrem kleinen Sohn. Zuvor hatte die Außenseiterin gegen die frühere Wimbledonsiegerin Barbora Krejcikova aus Tschechien gleich acht Siegchancen vergeben und letztlich mit 6:1, 6:7 (13:15), 3:6 im Achtelfinale ausgeschieden.
„Mein Coach und ich haben die Regel, dass man drei Minuten schmollen darf. Ich habe mir zehn genommen“, erzählte Townsend später. „Es schmerzt, aber es ist Teil des Sports.“
Ihr vier Jahre alter Sohn, der sich das Match im Stadion anschaute, munterte sie schnell wieder auf. „Gut gemacht, Mama“, habe er gesagt – und dass es okay sei, dass sie verloren habe. „Ich mag diese Einstellung“, sagte Townsend, die damit weiter auf ihr erstes Grand-Slam-Viertelfinale warten muss. „Ich bin stolz auf mich.“
Krejcikova sagte: „Ich genieße das Publikum, auch wenn es nicht für mich ist.“ Nach Angaben der Veranstalter hatte zuvor noch kein Tennisprofi in einem US-Open-Match das Kunststück geschafft, acht Matchbälle gegen sich zu überstehen.
Townsend ist die Nummer eins der Doppel-Weltrangliste, belegt im Einzel aber nur Weltranglistenplatz 139. Schon das Ende ihres Zweitrunden-Matches mit einem Handshake-Eklat hatte beim Grand-Slam-Turnier in New York für Wirbel gesorgt. Die frühere French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko hatte sich nach ihrem Ausscheiden gegen Townsend darüber beschwert, dass ihre Gegnerin sich in einem sehr entscheidenden Moment entgegen der üblichen Etikette nicht für einen Netzroller entschuldigt habe. Townsend berichtete, dass Ostapenko sie im Zuge der Konfrontation beleidigt und ihr „keine Klasse und keine Bildung“ bescheinigt habe. DPA