Ein Lächeln in Ronse: Michael Teuber, Dritter im schweren Straßenrennen. © Drew Kaplan
Ronse/München – Michael Teuber, der erfolgreichste Athlet in der Geschichte des Paracyclings, fühlte sich auf einmal alt. Seit 1994 gibt es Weltmeisterschaften im Radfahren der Menschen mit Handicap, seit 1998 ist er dabei, im belgischen Ronse startete er zum 18. Mal bei einer WM – und kam in seiner Spezialdisziplin, dem Zeitfahren, als Fünfter nicht in die Medaillenränge. Der Oberbayer führte sich vor Augen: „Ich bin 57. Du grübelst, ob es nachlässt.“ War Silber 2024 in Paris bei den Paralympics der letzte große Erfolg? Doch dann, „und die Story ist lustig“, so Teuber, erlebte er noch ein Happy End: Im Straßenrennen holte er Bronze – seine 60. Medaille bei einer WM (die Bahn mitgerechnet). Im Straßenrennen hält Teuber, der inkomplett querschnittsgelähmt ist, sich für weitgehend chancenlos. Dazu kam: „Das war der schwerste Kurs jemals bei einer Paracycling-WM. Durch die Ardennen, das Herz des Radsports, über die Klassikerberge, 800 Höhenmeter auf 62 Kilometer.“ Gegen die eigene Erwartung hielt er mit den beiden Führenden lange mit, sicherte sich schließlich Platz drei. Und fand rückblickend auch eine Erklärung für das schwächere Zeitfahren: „Es war nass und rutschig, nach meinen Stürzen der vergangenen Jahre bin ich zu ängstlich rangegangen.“
Für Teuber ist klar: Er wird auch mit 58 Jahren noch weiterfahren, die Medaille war wichtig für die Förderung. Denn er ist Rad-Semiprofi und zudem bayerischer Landestrainer für Paracycling. GÜK