ZUM TAGE

Menschenhandel? Selbst verschuldet!

von Redaktion

Der Transfersommer im Fußball

Zumindest Nicolas Jackson und seine Berater blieben standhaft: Der FC Bayern war der Wunschverein des Senegalesen und nachdem sich die Möglichkeit einer Leihe auftat, ließ sich die Spielerseite trotz aller Widerstände nicht von einem Transfer abbringen. Mit dieser Hartnäckigkeit scheint Jackson im zurückliegenden Transfersommer die Ausnahme zu sein.

Vorbei die Zeiten, in denen Spieler EINEN Traumverein hatten, für den sie EINEN Wechselwunsch hegten. Beispiele gefällig? Der Leipziger Xavi Simons wurde stets mit dem FC Chelsea in Verbindung gebracht, entschied sich im letzten Moment aber für den Londoner Stadtrivalen Tottenham. Das Gehalt dürfte nämlich ähnlich hoch ausfallen.

Und Stuttgarts Nick Woltemade und der FC Bayern waren sich über einen Wechsel einig. Doch weil die Münchner die Ablöseforderungen der Schwaben nicht erfüllen wollten, schlug Newcastle United zu. Statt ein Jahr zu warten, um sich seinem vermeintlichen Traumverein anzuschließen – wie es beispielsweise Robert Lewandowski oder Jonathan Tah taten – zog es Woltemade in die Premier League. „Newcastle ist ein guter Verein, aber nicht die oberste Kategorie“, merkte Bayern-Sportdirektor Christoph Freund zurecht an.

Andere finanzielle Sphären in Newcastle

Der Korrektheit halber: Newcastle ist diese Saison ebenfalls in der Champions League vertreten. Finanziell wären die „Magpies“ – die mehrheitlich im Besitz des saudi-arabischen Staatsfonds PFI sind – auch ohne Königsklassenteilnahme alleroberste Kategorie. Das dürfte Woltemade und seinem Berater Danny Bachmann nicht entgangen sein. In Newcastle wird in anderen finanziellen Sphären gedacht als in München und das spiegelt sich logischerweise auch beim kolportieren Spielergehalt in Höhe von acht Millionen Euro wieder. Zum Hintergrund: Zehn Prozent des Gehalts kassiert sein Berater als Provision.

Der diesjährige Transfersommer glich mehr denn je zuvor einem modernen Menschenhandelt. Diese Tatsache ist von Spielern und Beratern wegen der stetig steigenden Geldgier allerdings selbst verschuldet.

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