„Es wird ein Fest“

von Redaktion

Hainer über den Arena-Kracher der Frauen – und Münchens Olympia-Pläne

Mittendrin: Hainer mit Gwinn und Stanway. © IMAGO

München – Die Frauen des FC Bayern starten am Samstag (17.45 Uhr, ARD) gegen Leverkusen in die neue Bundesliga-Saison – und haben heuer wieder Großes vor. Was genau, verrät Präsident Herbert Hainer im Interview.

Herr Hainer, wie groß ist die Vorfreude auf den Knaller in der Allianz Arena?

Es wird ein Fest für die ganze Familie – vor einer Rekordkulisse, denn es sind schon über 50 000 Tickets verkauft worden. Nie zuvor war der Zuspruch bei unseren Fußballerinnen so groß, dieses Spiel trifft den Zeitgeist, nachdem auch die EM in diesem Sommer enorme Einschaltquoten hatte. Das Interesse steigt und steigt, und wir wollen dem auf und neben dem Platz gerecht werden: Wer kommt, bekommt einiges geboten – bereits ab 15.45 Uhr finden auf der Esplanade vor dem Stadion viele Aktivitäten statt, unter anderem mit Legenden wie Giovane Elber oder ehemaligen Spielerinnen wie Lena Lotzen.

Was können die Fans von den FC Bayern Frauen erwarten?

Der Auftakt in die Saison war top: Vergangene Woche wurde der Supercup mit einem 4:2 über Wolfsburg eindrucksvoll verteidigt. Unser neuer Trainer José Barcala setzt neue Impulse, zudem sind wir alle froh, dass Lena Oberdorf endlich durchstartet, nachdem sie sich letztes Jahr noch vor dem ersten Spiel mit uns bei der deutschen Nationalmannschaft das Kreuzband gerissen hat. Der Frauenfußball braucht Gesichter wie Lena Oberdorf – und der FC Bayern hat viele solcher Persönlichkeiten in seinen Reihen, die über den Sport hinaus Vorbilder sind, von Lena Oberdorf über Giulia Gwinn bis zu Pernille Harder oder Georgia Stanway, die mit England in diesem Sommer Jahr zum zweiten Mal in Folge Europameisterin geworden ist. Wir freuen uns auf die neue Saison.

Was bedeutet die Rekordkulisse für den Frauenfußball in München?

Das ist mehr als ein Spiel, es ist ein Statement für den Frauenfußball, das übrigens von Vereinen wie Spielerinnen in ganz Europa registriert wird: Die Kulisse bedeutet außerdem, dass München eine Sportstadt ist. Auch daher unterstützen wir als Verein eine Münchner Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele – am 26. Oktober findet der entsprechende Bürgerentscheid statt.

Der FC Bayern Campus stößt an seine Kapazitätsgrenzen bei den Frauenspielen.

Es gibt leider keine einfache Lösung, da die Stadionlandschaft in München sehr schwierig ist. Es geht ja nicht allein um eine erhöhte Zuschauerkapazität, sondern es müssen auch Auflagen etwa für die K.o.-Phase in der Champions League von der UEFA erfüllt werden. Alternativen wie das Grünwalder Stadion entsprechen diesen Bedingungen aktuell noch nicht ausreichend, und bei Spielen in der Allianz Arena braucht man nicht nur eine gewisse Anzahl an Fans für die Atmosphäre, sondern es müssten auch 25 000 Zuschauer kommen, um nicht regelmäßig Verlust zu machen, was nicht nachhaltig ist. Oft sind nach einer Ansetzung nur wenige Wochen Zeit, um die Spiele zu bewerben. Der Verein arbeitet an dieser Aufgabe, viele Faktoren liegen nicht in unserer Hand, dennoch ist das klare Ziel, hier in absehbarer Zeit eine Lösung zu finden.

Welche Ziele hat der FC Bayern?

Gewinnen, gewinnen, gewinnen. Das erwarten unsere Fans, das sind unsere Ansprüche, und das gilt für unsere Männer – wie für unsere Frauenmannschaft, die in den vergangenen fünf Jahren vier Mal Meister wurde und letzte Saison erstmals das Double geholt hat – und im Übrigen auch für unsere FC Bayern Basketballer, die ebenfalls die Meisterschaft verteidigen wollen. Ich würde mich freuen, wenn es zu einer Wiederholung des bayerischen Triples kommt.

INTERVIEW: HANNA RAIF

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