Coup gegen 1860? FVI-Coach Bachthaler. © Fundel/Imago
Illertissen – Wer ist denn nun der Favorit? Rein auf dem Papier treffen am morgigen Samstag (14 Uhr) der Totopokalsieger der Vorsaison auf den gescheiterten Achtelfinalisten. Also Favoritenrolle für den FV Illertissen gegen 1860? „Das sehe ich etwas anders“, erklärt Illertissen-Coach Holger Bachthaler lachend gegenüber unserer Zeitung. Gut, als Underdog reisen die Sechzger also nicht ins bayerische Schwabenland. Mehr gewarnt als vor dem FVI kann man als höherklassiger Club aber kaum sein. Während sich die Löwen im Totopokal in den letzten Jahren in trauriger Regelmäßigkeit blamierten, gewann der FVI drei der letzten vier Ausgaben des bayerischen Landescups – eine irre Quote. Damit nicht genug: Vor rund drei Wochen erlitt der 1. FC Nürnberg mit Trainer Miroslav Klose im DFB-Pokal Schiffbruch in Illertissen, schied nach Elfmeterschießen aus. „Das klappt nur, wenn man mutigen Fußball spielt. Unsere Spieler können auf den Punkt liefern“, betont Bachthaler selbstbewusst.
Der 50-Jährige weiß um die Gesetze eines Pokalspiels: „Auch wenn wir als Außenseiter in die Partie gehen: Je länger die Partie offen ist, desto größer sind unsere Chancen. Sollten wir in das Elfmeterschießen (im Toto-Pokal gibt es keine Verlängerung; Red.) kommen, würde das bedeuten, dass wir einen fantastischen Job erledigt und das erste Ziel bereits erreicht haben.“ Unter Umständen hätte Bachthaler am Samstag auch als Löwen-Coach zum Spiel reisen können, war im Dezember 2023 Kandidat auf die Nachfolge von Maurizio Jacobacci. „Es wäre eine schöne Möglichkeit, einen solchen Traditionsverein zu trainieren. Damals ist es anders gekommen, auch wenn es eine reizvolle Aufgabe gewesen wäre.“ Doch diese Geschichte ist für Bachthaler Schnee von gestern. Er weiß, dass ein Haufen Arbeit auf den Tabellenelften der Regionalliga Bayern zukommt: „Wir müssen viel leiden, vor allem gegen den Ball.“ Verstecken wird sich Illertissen jedoch nicht, empfängt die Löwen mit breiter Brust: „Ich hoffe, dass es hart wird für die Sechzger und wir die erste Mannschaft sind, die ihnen in dieser Saison ein Bein stellt. Wenn wir über uns hinauswachsen, ist vieles möglich.“MARCO BLANCO UCLES