Ausgerechnet gegen Türkgücü war 2021 Schluss. © Leifer/Imago
Gesenkte Köpfe bei den Löwen nach dem blamablen Totopokal-Aus in Pipinsried 2023. © Matzke/Sampics
„Wir müssen da mit einer Top-Einstellung hinfahren“: Kevin Volland (mitte) nimmt die Löwen in die Pflicht. © Matzke/sampics
München – Norbert Stegmann ist ein wichtiger Mann beim TSV 1860. Der Zeugwart ist ein Unikat bei den Löwen, wichtig für die Mannschaft. In die unmittelbare Spielvorbereitung ist der 76-Jährige normalerweise selten eingebunden. Das könnte sich heute ändern. Denn „Steges“ ist der einzige aus dem Teamverbund der Löwen, der beim letzten Duell gegen den FV Illertissen dabei war. Im September 2022 scheiterten die Sechzger im Totopokal sensationell mit 0:1 beim FVI. Heute kann sich 1860 revanchieren – Achtelfinale im bayerischen Landespokal beim ambitionierten Regionalligisten (14 Uhr/BR), der zuletzt Zweitligist Nürnberg aus dem DFB-Pokal kegelte.
2022 war kein Einzelfall. In schöner Regelmäßigkeit blamierten sich die Löwen seit dem letzten Titelgewinn 2020 im Totopokal, verspielten leichtfertig die Qualifikation für den DFB-Pokal. Ein schmerzhafter Rückblick: 2021 scheiterte man im heimischen Stadion mit 0:1 an Türkgücü München, ein Jahr später im Elfmeterschießen bei Regionalligist Aubstadt. Nach der Schmach von Illertissen war eine Saison später beim fünftklassigen FC Pipinsried Feierabend. Frisch sind noch die Erinnerungen an das 1:3 gegen Unterhaching im November 2024, die SpVgg hatte zuvor monatelang kein Spiel gewonnen. Doch diese Saison soll alles anders werden, 1860-Geschäftsführer Christian Werner betonte: „Wir wollen den Cup gewinnen, das ist ein nicht verhandelbares Ziel.“
Anders als beim letzten Duell in Illertissen, als der damalige Sechzig-Coach Michael Köllner mehrere Stammkräfte schonte, werden die Löwen dieses Mal mit voller Kapelle anreisen. „Wir werden mit allen Mann, die fit sind, nach Illertissen fahren“, bekräftigte 1860-Trainer Patrick Glöckner, der sich den letzten Auftritt des FVI (1:4 in Burghausen) live im Stadion ansah. „Die Einstellung muss stimmen, sonst geht gar nichts“, betonte Glöckner.
In dieselbe Kerbe schlägt auch Kevin Volland. „Wir müssen da mit einer Top-Einstellung hinfahren, Illertissen ist eines der schwersten Lose, die man bekommen konnte. Wir sind uns bewusst, wie ekelhaft es dort werden kann.“ Der 33-Jährige weiß um die Bedeutung des Wettbewerbs: „Der Totopokal ist eine Riesenchance, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren.“ Viel zu gewinnen, aber auch viel zu verlieren gibt es heute für 1860. Blamieren verboten, Löwen!MARCO B. UCLES