Ein Tag für die Geschichtsbücher

von Redaktion

Bayern-Frauen siegen zum Auftakt vor Rekord-Kulisse – und träumen weiter groß

Gejubelt wurde auch während der 90 Minuten: Die Torschützinnen Bühl und Gilles. © IMAGO/Hoermann

Familienfoto vor vollen Rängen: Den Stolz über die Kulisse sah man in der Allianz Arena allen Beteiligten an. © Instagram/FCB

München – Die Gesänge der Fans waren schon lange verstummt, da war Klara Bühl noch immer ganz beseelt vor Begeisterung. „Wenn du so ein Heimspiel hast in der Allianz Arena, das ist etwas Unglaubliches“, sagte die Fußball-Nationalspielerin nach dem erfolgreichen Bundesliga-Auftakt des FC Bayern vor einer beeindruckenden Rekordkulisse und ergänzte stolz: „Ich glaube, für viele von uns ist ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen.“

57 762 Fans waren am Samstag in die Arena im Münchner Norden gekommen, um das 2:0 (0:0) der Bayern gegen Bayer Leverkusen zu sehen – ein Rekord im deutschen Vereinsfußball der Frauen. Es sei „außergewöhnlich“ gewesen, „wirklich aufregend“, schwärmte Trainer José Barcala, der Verein habe einen neuen „Meilenstein“ erreicht, jubelte Direktorin Bianca Rech. Doch darauf ausruhen wollen sie sich in München nicht, bereits kurz nach Abpfiff träumten die Bayern bereits vom nächsten Auftritt auf großer Bühne.

„Visionen haben wir viele. Wir würden natürlich gerne wiederkommen“, betonte Rech. Und auch Bühl sagte mit einem Grinsen, sie würde „am liebsten immer in der Allianz Arena spielen“. Dass es damit jedoch schwierig werden könnte, machte Rech schnell klar. Man dürfe schließlich nicht vergessen, „dass wir auf dieses Spiel sechs Monate lang hingearbeitet haben“. Entsprechend dürfe man dieses Erlebnis „nicht als selbstverständlich ansehen“, betonte Barcala: „Wir müssen weiter an der Zukunft arbeiten.“

Auf dem Platz ist – so sagen viele – der Kader „stark wie nie“

Für die Bayern sind die Ziele klar. In Meisterschaft und Pokal soll der Titel verteidigt werden, zudem will man mittelfristig auch in der Champions League ein Wort um den Titel mitreden. Denn: „Egal mit wem du sprichst“, so Rech, „alle sagen: Dieses Jahr ist der Kader so stark wie noch nie.“

Das war auch am Samstag deutlich geworden. Gerade in der ersten Halbzeit hatten sich die Münchnerinnen gegen Leverkusen schwer getan, zur Pause brachte Barcala dann unter anderem Bühl – und damit die Wende. Die Mannschaft sei aufgrund der Kulisse vielleicht „ein bisschen nervös“ gewesen, gab Bühl zu. Letztlich sorgte die Nationalspielerin (77.) gemeinsam mit Neuzugang Vanessa Gilles (76.) per Doppelschlag jedoch für den optimalen Start in die Mission Titelverteidigung.

Nun geht es zurück an den Campus – „ein Wohnzimmergefühl“

Für die kommenden Spiele ziehen die Bayern-Frauen nun wieder an den Campus um, das Stadion dort fasst maximal 2500 Zuschauer. Und auch wenn das nicht an die große Bühne in der Allianz Arena herankommt, auf dem Campus herrsche „ein Wohnzimmergefühl“, sagte Bühl zufrieden: „Natürlich ist es ein Downgrade von den Zuschauerzahlen her, aber das Gefühl bleibt trotzdem was Besonderes.“SID

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