Frühzeitig unter der Dusche: Rotsünder Erion Avdija musste nach einer Tätlichkeit vorzeitig vom Feld. © Lackovic/IMAGO
„Ein wildes Spiel“: Trainer Sven Bender war entsprechend bedient. © Lackovic/IMAGO
Es hat ja irgendwann kommen müssen: Nach sechs Siegen in Serie hat nun also auch die SpVgg Unterhaching ihre weiße Weste eingebüßt. Beim starken Aufsteiger Eichstätt reichte es „nur“ zu einem. Ein explodierter Aktienkurs sorgt derweil abseits des Rasens für wilde Spekulationen.
VfB Eichstätt – SpVgg Unterhaching 1:1 (0:1). – Bei Aufsteiger Eichstätt hat es die Hachinger nun also tatsächlich das erste Mal in der laufenden Regionalliga-Saison erwischt. Nach einem druckvollen Beginn der Hausherren gelang zwar Hachings Innenverteidiger Alexander Winkler zunächst ein echtes Traumtor zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung der Gäste: Der 33-Jährige setzte bei seinem Auswärtsdebüt nach seiner Rückkehr zur SpVgg einen Freistoß aus rund 25 Metern spektakulär in den Winkel (16.). In der chancenreichen Partie ließen beide Seiten gute Möglichkeiten zu einem Treffer aus und die spielentscheidende Szene führte dann Hachings Torwart Erion Avdija herbei: der Heißsporn hatte in der 69. Minute seine Emotionen nicht im Griff und leistete sich eine Tätlichkeit gegen den Eichstätter Kapitän Lucas Schraufstetter, die der Unparteiische mit einer roten Karte ahndete (69.). Der eingewechselte U19-Torwart José Kohler hielt zunächst bei einem Kopfball von Ferat Nitaj stark auf der Linie, war aber bei dem darauffolgenden Nachschuss von Schraufstetter zum 1:1 machtlos (73.). Hachings Chefcoach Sven Bender war nach getaner Arbeit entsprechend aufgewühlt: „Es war ein sehr wildes Spiel“.
Einen wilden Ritt legte derweil der Aktienkurs der SpVgg Unterhaching Fußball GmbH & Co. KGaA hin. Innerhalb von nur einem Tag schoss der Kurs am Donnerstag um satte 37 Prozent nach oben. Der Wert von 62 Cent entwickelte sich zwischenzeitlich auf 3,60 Euro, was den Monatsdurchschnittswert auf nicht weniger als das Vierfache erhöhte. Nachdem der Kurs am Freitag innerhalb weniger Stunden bis zum Börsenschluss wieder drastische Kursschwankungen in die entgegengesetzte Richtung nach unten bis auf 2,30 Euro erfuhr, kamen Spekulationen auf, was wohl zu dieser sprunghaften und außergewöhnlichen Entwicklung geführt haben könnte. Beiträge auf Börsen-Plattformen zu sogenannten Meme-Aktien wurden laut (Das sind Aktien, die in Online-Netzwerken bei vielen privaten Anlegern ein erhöhtes Interesse als Spekulationsobjekt hervorrufen). Ebenso die Vermutung, dass sich möglicherweise ein neuer Investor Anteile gesichert habe. Eine offizielle Stellungnahme zu den sprunghaften Kursen seitens der Gesellschaft steht bislang allerdings noch aus. ROBERT M. FRANK