Ungewohnter Platz: Tah musste am Sonntagabend gegen Nordirland von der Bank aus zusehen. © IMAGO/Bader
Köln – Julian Nagelsmann hatte sich klar ausgedrückt. Schon vor der Partie gegen Nordirland kündigte der Bundestrainer Rotationen an und forderte Spieler, die „auf die Situation passen“. Jonathan Tah gehörte offenbar nicht dazu – der einstige Abwehrchef wurde von Nagelsmann auf die Bank gesetzt, dafür spielte Robin Koch an der Seite von Antonio Rüdiger.
Droht Tah, der in den vergangenen Jahren eine feste Säule war und als designierter Abwehrchef für die Weltmeisterschaft 2026 galt, nun also eine neue Rolle als Bankdrücker? „Die erste Elf ist für die Aktualität die richtige“, sagte Nagelsmann bei RTL in Bezug auf seine fünf Wechsel in der Startelf. „Wir haben überlegt, wer eine gewisse Druckresistenz hat, denn Druck liegt auf dem Spiel.“ Ob Tah nun dauerhaft auf der Bank Platz nehmen muss, ließ er offen. Allerdings sah Rüdiger gegen Nordirland Gelb und ist gegen Luxemburg am 10. Oktober gesperrt.
Tah muss sich bis dahin dennoch beweisen. Denn nach seinem starken Start hatte er zuletzt auch beim FC Bayern nachgelassen. Gegen Wiesbaden und Augsburg zeigte er wackelige Leistungen und hatte mit den schnellen Kontern der Gegner Probleme. Diese Tendenz setzte sich dann auch im Nationaltrikot gegen die Slowakei fort – und war für Nagelsmann Grund genug für einen Denkzettel.
Zum Vergleich: FCB-Abwehrkollege Dayot Upamecano blieb zuletzt mit der französischen Nationalelf 500 Minuten ohne Gegentor und zeigte auch in München bärenstarke Leistungen. Um beim FCB nicht ebenfalls verzichtbar zu sein, muss mehr kommen.VT, HLR