WM-SCHLAGLICHTER

Debakel und Blitz-PK

von Redaktion

Spanien überragt – Lewy geht voran

Spanien um Yamal ließ der Türkei keine Chance. © AFP

Eine kuriose Rücktrittsankündigung, ein historisches türkisches Debakel gegen den Topfavoriten – und ein Arbeitssieg des Deutschland-Schrecks. Die Schlaglichter der WM-Qualifikation:

Lehrstunde für die Türkei

Die spanische Machtdemonstration kratzte schwer an der türkischen Ehre. „Wir haben nicht nur sportlich verloren, sondern auch unser Selbstvertrauen verloren, wir sind verletzt!“, schrieb die Sportzeitung Fanatik nach dem 0:6 (0:3) gegen die Furia Roja: „Die Wahrheit ist schmerzhaft.“ Die spanischen Zauberkünstler um den bärenstarken Dreierpacker Mikel Merino zeigten dem Team von Vincenzo Montello die Grenzen auf. „Zu weich, zu naiv – eine beschämende Niederlage“, schimpfte das Blatt Hürriyet nach der höchsten Pleite seit 1987. Die Qualifikation für die WM dürfte nur über Platz zwei und die dann folgenden Play-offs möglich sein.

Blitz-Pressekonferenz

Ali Aliev hatte nach dem 0:6 seiner Kasachen gegen Belgien keine Lust auf Fragen. Stattdessen setzte der Trainer im Rahmen der Pressekonferenz lieber zu einem kurzen, aber knackigen Dialog an. Gerade einmal 30 Sekunden dauerte seine Ansprache, doch dabei teilte er den Anwesenden mit, dass er nach der Rückkehr nach Kasachstan sofort seinen Rücktritt einreichen werde. Dafür erntete er von mehreren anwesenden kasachischen Journalisten Applaus. Aliev hatte das Traineramt in seinem Heimatland erst im Januar angetreten, in sechs Spielen gelang allerdings lediglich ein Sieg gegen Fußballzwerg Liechtenstein.

Auf den letzten Drücker

Dem Höhenflug gegen die deutsche Mannschaft wäre fast die Bruchlandung gefolgt, ehe Tomas Rigo der Slowakei in Luxemburg mit seinem Treffer in der 90. Minute doch noch den 1:0 (0:0)-Erfolg rettete. Luxemburg kam gar zu mehr Abschlüssen, hatte Pech bei zwei Pfostentreffern von St. Paulis Daniel Sinani. In der Schlussminute patzte dann allerdings Keeper Anthony Moris – und Joker Rigo staubte ab.

Doppelter Depay

In Kaunas wurde es bereits in der elften Minute historisch: Memphis Depay traf nicht nur zur Führung gegen Litauen, sondern zugleich zum 51. Mal für Oranje. Damit stieg der Angreifer zum alleinigen Rekordtorschützen der Niederlande auf, zuvor hatte er sich die Bestmarke mit Robin van Persie geteilt. Zwischenzeitlich verspielte die Elftal beim Außenseiter ein 2:0-Polster, ehe Depay mit seinem 52. Länderspieltreffer den 3:2 (2:2)-Sieg rettete.

Lewandowski trifft

Bei der Rückkehr noch unauffällig, trug sich Robert Lewandowski im zweiten Anlauf gleich wieder in die Torschützenliste ein. Der Kapitän ging beim 3:1 (2:0) gegen Finnland voran, erzielte den Treffer zum 2:0 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit selbst. Im zweiten Durchgang scheiterte er zwar an Keeper Jesse Joronen, doch der Kölner Jakub Kaminski staubte zur Entscheidung ab.

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