Gute Laune beim Training: Das kapverdische Team freut sich auf die nächste Aufgabe Kamerun. © TWITTER
Köln – Als der Nationaltrainer der Kapverden bei Roberto Lopes anfragte, verstand der Abwehrspieler kein Wort. „Ich kann kein Portugiesich, also habe ich die E-Mail ignoriert. Ich dachte, es wäre eine Willkommens-Nachricht von LinkedIn“, sagt der in Irland geborene Profi der Shamrock Rovers. Und so verschwand die Einladung zur Fußball-Nationalmannschaft des kleinen Inselstaates, geschrieben vom Chefcoach persönlich, zunächst im Nirwana.
Zum Glück fragte Rui Águas neun Monate später noch einmal nach – diesmal auf Englisch. „Da habe ich die alte Nachricht rausgesucht und sie mit Google Translate übersetzt“, verriet Lopes bei CNN. 2021 war das, und zum Glück fand die Geschichte ein Happy End: Heute hat „Pico“ 38 Länderspiele auf dem Konto – und steht kurz davor, die Kapverdischen Inseln zur ersten WM-Teilnahme zu führen. Denn völlig unerwartet führt der 69. der Weltrangiste in Afrika ungeschlagen die Gruppe D der WM-Qualifikation an, zuletzt gelang ein 2:0 (1:0) im 10 000 Kilometer entfernten Mauritius. Bei einem Heimsieg am Dienstag gegen Kamerun (18 Uhr MESZ) wäre die Sensation fast perfekt. „Für uns wäre das natürlich ein Traum“, sagt Lopes, dessen Vater aus dem westlich von Senegal gelegenen Land stammt. 427 000 Einwohner zählt Kap Verde, damit wäre das Land der mit Abstand kleinste afrikanische Teilnehmer der WM-Geschichte. SID