ZUM TAGE

Die Deutschen sind zum Maßstab geworden

von Redaktion

Basketballer im EM-Halbfinale

Am Ende hat also auch der vielleicht beste Basketballer des Planeten die deutschen Basketballer nicht stoppen können. Das Team um Kapitän Dennis Schröder hat auch gegen Luka Doncic und seine Slowenen einen Weg zum Glück gefunden. Und so wird er nun also tatsächlich greifbar, der dritte große Titel in der Geschichte des Deutschen Basketball Bundes (DBB).

Zwei Schritte fehlen noch, um aus dem Welt- auch noch einen Europameister zu machen. Doch ganz egal wie die Sache am Ende ausgeht – eines kann diesem außergewöhnlichen Ensemble, das von MagentaSport-Kommentator Basti Ullrich einst zum „Schicksalsteam“ erklärt wurde, jetzt schon niemand mehr nehmen: Man hat zum vierten Mal in Folge das Halbfinale eines Großereignisses erreicht. Und was bei der letzten EM 2022 im eigenen Land noch schwer über die Lippen ging, das ist nun doch ziemlich offensichtlich: Die Randfiguren von einst sind zum Maßstab geworden. Jenes Team, an dem sich orientieren muss, wer im Weltbasketball nach Medaillen greifen will.

Was noch besser ist: Das deutsche Basketball-Hoch ist nicht nur das Zufallsprodukt einer außergewöhnlichen Generation. Sie ist das Ergebnis akribischer Arbeit. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, kann man schon bei der laufenden EM erahnen. In Moritz Wagner kam dem DBB-Team ausgerechnet einer der großen Eckpfeiler der WM 2023 abhanden – mit NBA-Senkrechtstarter Tristan da Silva rückte eben ein Mann mit Startbesetzungspotenzial nach.

Und der Blick nach hinten zeigt: Diesen Deutschen muss auch vor den unvermeidlichen nächsten Personalwechseln nicht bange sein. Mit Niels Giffey zog ja schon ein Weltmeister den Schlussstrich. Johannes Voigtmann oder Daniel Theis könnten die nächsten sein. Doch hinter ihnen wartet ja schon eine neue Generation der Hochbegabten. Schönen Gruß an die U18, die erst vor wenigen Wochen – übrigens unter der Führung des derzeitigen Trainer-Frontmanns Alan Ibrahimagic – WM-Silber einspielte. Gut denkbar, dass Nachwuchskräfte wie Würzburg-Juwel Hannes Steinbach oder auch Ex-Bayer Ivan Kharchenkov schon bei der nächsten EM 2028 in Spanien, Griechenland, Slowenien und Estland im Mittelpunkt stehen.

Luka Doncic wird es nicht gerne sehen. Sloweniens Megastar, selbst erst 26, wurde nun ja schon zweimal von den Deutschen aus der Medaillenspur geworfen. patrick.reichelt@ovb.net

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