Festansprache zur Enthüllung der Statue: Herbert Hainer, der Präsident des FC Bayern. © IMAGO/Eibner
Der Kaiser überlebensgroß vor seinem Stadion. © dpa
München – Erst der Franz-Beckenbauer-Platz 5 und nun eine überlebensgroße Bronze-Statue an der Allianz Arena: Der FC Bayern hat seinem verstorbenen „Kaiser“ nun auch offiziell ein Denkmal gesetzt. Am Freitag weihten die Bosse des deutschen Fußball-Rekordmeisters um Präsident Herbert Hainer zusammen mit Beckenbauers Witwe Heidi das Kunstwerk ein. Es steht künftig unweit der Statue von „Bomber“ Gerd Müller.
„Heute hier zu stehen, die Statue zu enthüllen und zu sehen, wie viele Menschen hierhergekommen sind, ist ein bewegender Moment“, sagte Hainer: „Ich war in den letzten Jahren mit Franz Beckenbauer sehr gut befreundet. Wir vermissen ihn alle – nicht nur als Fußballer, sondern vor allem als Mensch.“
Beckenbauer war am 7. Januar 2024 im Alter von 78 Jahren verstorben. Die Statue des Kaisers, die in 1,5-facher Lebensgröße auf einem Sockel in Form der bayerischen Raute thront, wurde von der Künstlerin Matilde Romagnoli gestaltet. Weggefährten wie Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Klaus Augenthaler oder Paul Breitner sowie ehemalige Spieler der von Beckenbauer als DFB-Teamchef geleiteten Weltmeister-Mannschaft von 1990 (Lothar Matthäus, Stefan Reuter, Pierre Littbarski, Raimond Aumann, Hansi Pflügler) nahmen an der Zeremonie in Fröttmaning teil. Der ehemalige DFB-Präsident Wolfsgang Niersbach war ebenfalls anwesend.
Schon seit Mai erinnert der „Franz-Beckenbauer-Platz“ an die Legende. Es sei, so Oberbürgermeister Dieter Reiter, „die höchste Ehre, die die Stadt München posthum vergeben kann“. Die Bayern hatten Beckenbauer zudem schon vor längerer Zeit mit einem überdimensionalen Trikot mit der Nummer 5 unter dem Arena-Dach geehrt. Zudem wird die Rückennummer 5 bei den Münchnern nie mehr vergeben.
Beckenbauer wäre am Donnerstag 80 Jahre alt geworden. DFB-Präsident Bernd Neuendorf würdigte die Lichtgestalt zu diesem Anlass als den „Besten, den der deutsche Fußball je hervorgebracht hat. Er hat nicht nur die Augen derjenigen zum Leuchten gebracht, die das Glück hatten, ihn selbst spielen zu sehen. Für ein Lächeln voller Anerkennung reichte und reicht immer noch allein die Erwähnung seines Namens. Und zwar rund um den Erdball“, schrieb Neuendorf auf DFB.de.
Beckenbauer, der als Spieler und Trainer Weltmeister war, habe, so Neuendorf, „nicht nur Titel gewonnen, sondern Herzen. Er hat aus dem deutschen Fußball eine Weltmarke gemacht.“SID/DPA