50 000 Euro gab es für das Haunersche Kinderspital.
„Die Ruhe, die Natur, die Konzentration beim Abschlag“: Serge Gnabry schätzt eine Runde Golf. © Insta
„Das große Glück im Sport ist, dass man relativ schnell wieder eine Chance bekommt“ – und die nutzt Gnabry aktuell. © IMAGO
München – Einen kleinen Vereinsausflug unternahmen die Stars des FC Bayern unter der Woche nach Straßlach. Dort hatte Serge Gnabry in den Münchner Golf Club geladen, wo die zweite Ausgabe der „SGS-Open“ stattfanden. Die Bayern ließen sich beim Golf-Turnier zugunsten der Serge Gnabry Stiftung nicht lumpen – und waren mit guter Mannstärke vertreten: Neben Präsident Herbert Hainer, Sportdirektor Christoph Freund, Chefcoach Vincent Kompany, Assistent Aaron Danks schauten auch Gnabrys Teamkollegen Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Sven Ulreich und Konrad Laimer vorbei. „Ich finde es wirklich cool, dass so viele Leute vom Verein da sind. Das zeigt, dass es mit unserer Stiftungsarbeit weiter bergauf geht und es ein wichtiges Thema ist. Wir wollen viel erreichen und viel zurückgeben.“
Das ist dem 30-Jährigen und seinem Team definitiv gelungen: Am Ende des Abends konnte der Bayern-Star einen Scheck in Höhe von 50 000 Euro an das Haunersche Kinderspital übergeben. „Diese Summe macht uns stolz und motiviert uns, künftig weiter mit der Stiftungsarbeit Gas zu geben und coole Aktionen zu starten“, freut sich Gnabry. Vor ziemlich genau einem Jahr hat der Bayern-Kicker seine Stiftung gegründet und setzt sich seither für Menschen mit schweren gesundheitlichen Schicksalen und für Personal aus dem Gesundheits- und Pflegebereich ein. „Das Thema Gesundheit gerät häufig in den Hintergrund und wird oft als selbstverständlich erachtet. Mit unseren Stiftungs-Aktionen wollen wir darauf aufmerksam machen, dass es eben auch andere Beispiele gibt“, erklärt Gnabry.
Seit zwei Jahren ist der Nationalspieler dem Golfsport verfallen, seine Bayern-Teamkollegen hatten ihn damals auf den Geschmack gebracht. „Vor ein paar Jahren hätte ich gesagt: Ich werde niemals Golf spielen. Aber: Die Ruhe, die Natur, die Konzentration beim Abschlag – das macht einfach Spaß. Aber ich muss in Zukunft mehr dran bleiben – zumindest habe ich mir das vorgenommen“, erzählt Gnabry: „In der Mannschaft spielen ja auch einige Golf. Es ist cool, wenn man im Verein oder der Nationalmannschaft von Leuten umgeben ist, mit denen man eine Runde spielen kann. Das lockert beispielsweise auch mal die Atmosphäre in einem Trainingslager.“
Dass der Teamgeist beim FC Bayern stimmt, ist auch bei den SGS-Open spürbar: Während Präsident Hainer vom Golf-Talent von Allzweckwaffe Laimer schwärmt, versucht sich auch Coach Kompany zur großen Freude seiner Spieler vom Abschlag – und im Hintergrund scherzt Sportdirektor Freund mit Birgit Gnabry. Die Mutter von Serge ist im Stiftungsbeirat. „Das bedeutet mir sehr viel und ist ein schönes Zeichen. Der Spirit bei uns im Verein ist top“, bestätigt Gnabry. Daran hat freilich auch der makellose Saisonstart mit zwei Siegen aus zwei Spielen einen großen Anteil: „Es gibt immer Phasen, in denen es besser läuft – und dann ist der Teamgeist auch noch besser. Wenn es schlechter läuft, ist der Teamgeist zwar noch da – aber es ist irgendwie ein anderes Gefühl. Aber wir sind gut in die Saison gestartet. Und es fühlt sich sehr gut an, was wir gerade am laufen haben – auch mit dem vergangenen Jahr im Hinterkopf. Wir haben schon da einen großen Schritt nach vorne gemacht und deswegen passt aktuell alles.“
Dass es an der Säbener Straße wieder rundläuft, daran hat laut Gnabry Coach Kompany „einen großen Anteil, wenn nicht vielleicht sogar den größten. Der Trainer ist neben den Spielern der wichtigste Faktor, wie es läuft. Natürlich kriegt er auch viel ab, wenn Erfolge ausbleiben. Ich kann nur sagen: Das Trainerteam macht einen sehr guten Job und war eine sehr gute Wahl. Es macht Spaß, jeden Tag an die Säbener Straße zu kommen. Natürlich müssen die Ergebnisse stimmen, aber es ist ein überragendes Klima im Moment.“MANUEL BONKE