„Mein Herz ist hier!“

von Redaktion

Max Eberl schlägt mit Leidenschaft zurück

Sportvorstand Eberl will mit Bayern angreifen. © IMAGO

München – Der komplizierte Transfersommer wirkt bei Max Eberl immer noch nach: Ende August hatte der Sportvorstand des FC Bayern mit seinem Auftritt im Aufsichtsrat bei einigen Gremiumsmitgliedern den Eindruck erweckt, er könne freiwillig hinwerfen (unsere Zeitung berichtete) – und jetzt ist mal wieder sein Verhältnis zu Ehrenpräsident Uli Hoeneß nach dessen jüngsten Aussagen unterm Brennglas.

Am Freitag-Vormittag äußerte sich der Sportchef nun erstmals zu all diesen Themen. So viel vorweg: Eberl möchte seinem Job an der Säbener Straße weiter nachgehen „Mein Herz ist hier. Ich habe never ever daran gedacht, hier hinzuschmeißen, weil dafür habe ich viel zu viel noch vor. Ich möchte mit Bayern München erfolgreich sein. Das ist das, wofür ich jeden Tag aufstehe, das ist das, wofür ich jeden Tag kämpfe, wofür ich brenne“, stellte Eberl klar.

Einen ehrlichen Einblick in seine Gefühlswelt wollte er nach den jüngsten Hoeneß-Aussagen jedoch nicht geben: „Das bleibt bei mir.“ Der Bayern-Patron hatte Eberl unter anderem vorgeworfen, bei Auseinandersetzungen empfindlich zu sein. Die Antwort des Sportvorstands lautete wie folgt: „Ich bin der, der hier einen guten Job machen möchte. Ich habe vor 18 Monaten angefangen – das war definitiv keine einfache Situation. Wir reden ja von empfindlich – bei empfindlich müssen wir erst mal das Wort definieren.“

Und der 51-Jährige definierte das wie folgt: „Heißt empfinden, fühlen, für etwas bereit sein, für etwas zu kämpfen? Wenn du nicht fühlst, wenn du nur einen Job machst, wenn man das will, dann ist das sehr kalt. Ich glaube, die ganze Welt und unsere Gesellschaft sind sehr kalt und rücksichtslos – gerade, wenn wir von Menschen sprechen, die Dinge in einer großen Welt entscheiden, dann sind das Menschen, die sehr rücksichtslos, sehr egoistisch sind. Und für mich geht es halt um Fühlen. Weil ich das, was ich tue, mit Leidenschaft tue.“

Der Auftritt dürfte auch Matthias Sammer gefallen haben. „Ich verfolge das ja schon länger, dass es für ihn nicht einfach ist in der Position. Er versucht sein Bestes, lässt in meinen Augen aber oftmals die Dinge zu sehr über sich ergehen. Ich hätte manchmal schon gedacht: Da darf man auch mal knurren oder platzen oder auch zurückbeißen“, sagte Sammer bei einer Prime-Video-Runde vor dem Auftakt der Champions League. Man brauche „keinen Kuschelkurs“. Sondern einen knurrenden Eberl. MANUEL BONKE

Artikel 2 von 11