Schon die Entscheidung: Maxi Beier stellt noch vor der Halbzeitpause auf 2:0 für Dortmund. © AFP/THOMAS KIENZLE
Heidenheim – Die Meister-Ansage von Maximilian Beier konnte sich selbst Niko Kovac nicht erklären. „Ich weiß nicht, ob er irgendwas getrunken hat in der Halbzeitpause, was ihm nicht ganz bekommt“, scherzte der Trainer von Borussia Dortmund, nachdem Beier vollmundig die Meisterschaft als Ziel ausgerufen hatte. „Das“, ergänzte Kovac mit einem Schmunzeln, „werde ich ihm schon austreiben.“
Allzu viel Anlass zu Titelträumen hatte das biedere 2:0 (2:0) des BVB beim 1. FC Heidenheim ohnehin nicht geboten, gegen lange dezimierte Gastgeber taten sich die Dortmunder schwer. Verantwortliche, Spieler und Trainer waren dennoch zufrieden – und sahen sich nach der erfolgreichen, wenngleich glanzlosen Generalprobe gerüstet für den Start in die Champions-League-Saison.
„Wir probieren den Flow mitzunehmen“, sagte Beier mit Blick auf das erste Spiel der Ligaphase bei Juventus Turin am Dienstag (21.00 Uhr/Prime Video) und ergänzte selbstbewusst: „Das wird nicht leicht, aber wenn wir mit breiter Brust so weiter spielen, sehe ich da drei Punkte“. Die Mannschaft wolle auch beim italienischen Rekordmeister ihre „Qualität zeigen“, ergänzte Kovac: „Es ist nicht einfach, aber auch dort wollen wir wieder was mitnehmen.“
In der Liga gelang dies dem BVB nun zweimal in Folge, das wilde 3:3 zum Auftakt beim FC St. Pauli scheinen die Dortmunder vorerst abgeschüttelt zu haben. Wenngleich Zweifel an der Spielweise bleiben. Selbst gegen noch punktlose Heidenheimer, die zudem nach einer Roten Karte für Stürmer Budu Siwsiwadse schon ab der 22. Minute in Unterzahl spielten, wirkte der BVB oft behäbig und ideenlos.
Kovac sprach dennoch von einer „guten Mannschaftsleistung. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir genau das umgesetzt, was wir wollten. Danach haben wir das so runtergespielt, wie ich das erwarte.“ Topstürmer Serhou Guirassy (33.) und Beier (45.+6) hatten Dortmund noch vor der Pause in Führung gebracht, gefährdet war der Sieg in der Folge zu keinem Zeitpunkt.
Entsprechend sprach auch Sportdirektor Sebastian Kehl von einem „souveränen Sieg“, zumal die Mannschaft „einen sehr fitten Eindruck macht“. Der wird auch nötig sein, schließlich will der BVB in dieser Saison noch hoch hinaus – zumindest laut Maximilian Beier. „Unser Ziel ist, Meister zu werden und oben mitzuspielen“, sagte der Nationalspieler – zur Verwunderung seines Chefs. „Man sieht, dass der Junge erst 22 Jahre jung ist“, antwortete Kovac. „Ich bin ein bisschen älter, auf das Glatteis lasse ich mich nicht führen.“SID